Barf-Tipps und Rezepte

Zum Thema Katzen-Barf gibt es einen ganzen Dschungel an Informationen im Netz und wer anfängt sich damit zu beschäftigen ist zumeist erst einmal eher verwirrt als informiert.
Zuerst einmal muss man zwischen Barf mit rohem und gekochtem (Kochbarf) unterscheiden. Kochbarf verwendet man zumeist bei Unverträglichkeiten von rohem Fleisch z.B. bei ernährungssensiblen oder magenkranken Katzen oder wenn man Schwein füttern möchte. Das darf wegen des Aujeszky-Virus nur gekocht verfüttert werden. Bei Kochbarf, ist außerdem zu beachten dass man die Zusätze (Mineralien und Vitamine) immer nach dem Gewichte des rohen Fleisches bemessen muss und diese auch erst in das abgekühlte Fleisch untermischen darf (von Salz mal abgesehen). Das Kochwasser wird hier übrigens immer mitgefüttert, da Inhaltsstoffe aus dem Fleisch beim Kochvorgang ins Wasser abgegeben werden.

Neben der passenden Anzahl an Zusätzen ist dem Barf immer auch ausreichend Flüssigkeit zuzugeben. Wer kein Blut füttern will, muss Wasser zugeben. Für die Verdauung werden außerdem 5-10% Ballaststoffe in Form von geraspeltem Gemüse (Gurke, rote Beete, Karotte, Kürbis u.a.) oder vorab eingeweichte Samen (z.B. Flohsamen, Chia, Sesam) zugegeben. Für den Omega3-Fettausgleich darf es dann gerne noch etwas Lachsöl (ca. 1-2 Kapseln auf 1 kg Fleisch) sein. Pflanzliche Öle und Fette (z.B. Rapsöl, Olivenöl etc.) sind für Katzen nicht verwertbar.
Idealerweise sollte das verwendete Fleisch ca. 5-10% Fettanteil haben. Man kann zur Not etwas Schweine- oder Gänsefett oder Butter untermischen, was aber oft eine elende Schmiererei ist und zu Akzeptanzproblemen führen kann. Ich mische deshalb gerne etwas fetteres Rind mit magerem Huhn.

Je mehr Abwechslung beim Fleisch umso besser. Geeignet sind roh außer Schwein (und Wildschwein) eigentlich alle Fleischsorten und Innereien. Das hängt natürlich auch von den Vorlieben der Katze und dem Geldbeutel des Halters ab sowie den Beschaffungsmöglichkeiten.
Frisches Fleisch aus dem Supermarkt wird i.d.R. besser akzeptiert als TK-Ware. Gerade zu Anfang würde ich nicht empfehlen ein komplettes Barf-Paket (i.d.R. ab 7 kg online im Barfshop) zu bestellen. 1. Muss man dafür die Kühlkapazität haben und 2. sollte man sicher sein, dass Katze das auch akzeptiert.
Ich verwende deshalb nur Fleisch aus dem Supermarkt frisch oder TK und davon hauptsächlich Rind, Huhn, Pute, gelegentlich Lamm oder Wild. Als Innereien sind Leber (Rind, Huhn) sowie Hühnerherzen und -mägen (TK) recht leicht zu bekommen. Bei allem anderen wird es schon schwierig es sei denn man kennt einen guten, der leider immer seltener werdenden Metzger.
Gerade anfangs ist es nicht sicher, dass ein Dose oder Trofu gewöhnte Katze "hurra" schreit, wenn man ihr plötzlich rohes Fleisch vorsetzt. Da gehört oft wie bei jeder Futterumgewöhnung sehr viel Geduld dazu.

Ich rate auch jedem Anfänger erst einmal mit sog. Komplettsupplementen anzufangen und sich erst nach und nach mit dem Thema Einzelsupplemetierung zu beschäftigen. Man kann bei Katzenbarf schnell einiges falsch machen, deshalb ist man mit Komplettsuppis anfangs auf der sicheren Seite.
Mit bekannte Komplettsuppis sind folgende:

1. Felini complete oder Felini renal für Katzen mit Nierenproblemen (beides bei zooplus):
Hier darf nur Fleisch ohne Knochen und ohne Leber verwendet werden. Es muss lediglich Gemüse/Samen, Wasser und ggf. Lachsöl hinzugefügt werden. Alles andere ist enthalten. Es ist für Anfänger leicht verwendbar und wird auch i.d.R. von Katzen gut und schnell akzeptiert. Ich selbst habe damit angefangen und verwendet es heute noch gerne, wenn es schnell gehen soll (Fleisch wiegen und schneiden, Samen einweichen, Felini abwiegen, alles mischen, Wasser und etwas Lachsöl dazu, alles mischen und ggf. portionsweise einfrieren, fertig: ca. 30 min. Zeitaufwand für 1 kg Fleisch)

2. Easybarf (von lillysbar):
Hier gibt es mittlerweile 3 Sorten: basic, plus und sensitive. Sie unterscheiden sich gering in den Inhaltsstoffen Calcium, Phosphat und Taurin, sodass man für jede Ernährung (mit und ohne Knochenfütterung, phosphatreduzierte Diät bei CNI etc.) das passende findet. Bei allen 3 Sorten ist immer neben Fleisch auch noch ein Anteil Leber hinzuzufügen.
Sehr detailliert und auch mit einiger kleinen Anleitung und Rezepten findet ihr alles dazu auf der Homepage von lillybar:
http://www.lillysbar.de/epages/61181519.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61181519/Categories/"easy B.a.r.F"

Die Akzeptanz ist recht gut, bei meinen beiden hat es etwas länger gedauert als mit Felini. Es enthält viel Pektin (daher die hellbraune Färbung). Man braucht deshalb viel Wasser, da Pektin andickend wirkt. Qualitativ ist es aber gut und nach Berechnungen in meinem Barfkalki etwas ausgewogener als das Felini.

3. TC Premix (beim Tatzenladen):
Infos dazu mit Rezepten und allem findet Ihr hier:
https://www.tatzenladenshop.de/de/tcpremix-reg/
Es gibt 5 Sorten (Original, Basic, Fibre, Plus, NoOvo).
Ich habe es selbst nie probiert, deshalb kann ich keine eigenen Erfahrungen dazu mitteilen.

4. CatFortan + Nekton Cat VM:
Findet Ihr u.a. auch im shop von lillysbar incl. Dosierungsvorschlag (100g Huhn mit 5% Leber, 5% Magen und 15% Herz + 1 Catfortan + 0,8 g Nekton Cat-M)
Das CatFortan selbst sind Tabs. Ich habe es meinem Kater mal einige Zeit innerhalb der Umstellungsphase auf Barf als Vitaminzusatz zugefüttert, weil er die Tabs so prima akzeptiert hat. Durch die enthaltene Hefe werden sie i.d.R. von Katzen eher wie ein Leckerli angenommen.
Über die Ausgewogenheit der Kombi kann ich leider nichts sagen. Mindestens für einen Übergangszeitraum aber sicher geeignet.

Da ich es das erste mal geschafft habe die mögliche Maximallänge eines Beitrags fast zu erreichen, gibts im nächsten Beitrag mehr zum Thema. :smile:
 
Hier jetzt Teil 2 zum Thema Barfen!
Was brauche ich als Grundausstattung um Barf zuzubereiten?

Das meiste davon dürftet Ihr davon schon in der Küche haben:
- großes Küchenbrett (z.B. aus Holz)
- scharfes Fleischmesser (+ einen Wetzstein zum regelmäßigen Nachschärfen)
- Plastikschüssel für die Fleischmischung
- Küchenwaage
- Feinwaage (mind. auf 1/10, besser auf 1/100 Gramm) zum Abwiegen der Supplemente
- Tupperboxen/Gefriertüten zum Einfrieren der Barf-Portionen
- Pürierstab/Mixer zum Mixen der Zusätze
- Entbeinungsmesser für alle die rohes Fleisch vom Knochen lösen wollen (z.B. Putenschenkel, ganze Hühnchen etc.) -> Wobei das echt mühsam ist bei rohem Fleisch, bei gekochtem geht das fast von selbst
- guter Fleischwolf für alle die gewolftes Fleisch füttern wollen oder das Fleisch samt Knochen kleinmahlen möchten -> Auch das schenke ich mir, ich schneide es lieber klein und ersetze Knochen lieber mit Eierschale und Knochemehl

Welche Zusätze brauche ich, wenn ich mit Einzelzusätzen barfen möchte?
Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten das Fleisch so zu ergänzen, damit eine vollwertige Mahlzeit für die Katze daraus wird und die ursprüngliche Beute (viele Mäuse, gelegentlich Fisch, Vogel, Ratte und anderes Kleingetier) bestmöglich nachgebaut wird. Das Fleisch selbst enthält natürlich auch schon etliche Vitamine und Spurenelemente, leider nicht in ausreichender Form, sodass etliches was auch in den Komplettsuppis enthalten ist, separat ergänzt werden muss.
Hier mal die wichtigsten im Kurz-Überblick:
Calcium: Calcium ist in Knochen enthalten. Wer keine Knochen füttern möchte, muss Calcium ergänzen. Das geht ganz einfach und prima mit Eierschalenpulver. Man kann sich zwar die Mühe machen die gepellten Eierschalen selbst zu malen, aber davon habe ich ganz schnell Abstand genommen, 1 Döschen Eierschalenpulver ist nicht zu teuer und hält eine ganze Weile, wozu also der Aufwand? Zusätzlich gibt noch weiter Calciumpräparate wie Calciumcitrat, -carbonat oder Algenkalk, die verwendet werden könne.
Phosphor: Phosphor ist ebenfalls in Knochen enthalten, deshalb muss man auch dieses ergänzen, wenn keine Knochen gefüttert werden. Das geht prima mit Knochenmehl (z.B. von Grau) oder auch Di-Calcium-Phosphat.
Das Verhältnis Calcium/Phosphor sollte bei einer gesunden Katze 0,9/1-1,2/1 liegen.
Taurin: Mäuse enthalten sehr viel Taurin, sodass dies bei anderen Fleischsorten zugesetzt werden muss. Taurinpulver kann man in Barfshops etc. kaufen. Mit 2 g Taurin/kg Fleisch ist man auf der sicheren Seite.
Natrium + Chlor: Ist bekanntermaßen in Salz (Natriumchlorid) enthalten. Ich verwende hier reines Meersalz ohne weitere Zusätze. Davon ca. 3-5 g/kg Fleisch.
Eisen: ausgeblutetes und vor allem helles Fleisch enthält nicht genug Eisen, weshalb man dies in Form von Blut (z.B. Rinderblut), Fortain, Blutmehl oder anderen Eisenpräparaten wie Eisentropfen/-tabletten zuführen muss. Blut wäre eigentlich ideal, da es die natürlichste Zutat ist, leider ist es nicht einfach zu bekommen und nicht jeder mag damit arbeiten. Ich verwende daher simple Eisentabletten (50 mg/St.) aus der Drogerie. Je nach Fleisch wird ca. 1/2 Tablette/kg benötigt.
Jod: Lässt sich am besten mit Seealgenmehl (Achtung stinkt krass nach Fisch) ergänzen. Je kg Fleisch benötigt man ca. 1 g Seelgenmehl.
Vitamin A: Ist in Leber enthalten. Man kann frische Leber verwenden oder auch Leberpulverprodukte. Ich kaufe frische Rinder- und Hühnerleber, friere diese ein und schneide mir die benötigte Menge portionsweise ab. Pro kg Fleisch benötigt man nur ca. 5-20 g Leber. Die Spanne, die man lt. Literatur an Leber verfüttern kann ist relativ hoch, hängt aber auch von der Leber ab, da die verschiedenen Sorten unterschiedlich viel VitA enthalten. Das fand ich bei den verschiedenen Rezepten im Netz anfangs recht verwirrend. Trotzdem sollte man Leber und damit Vitamin A auch nicht in zu großen Mengen verfüttern, da eine Überdosierung ungesund ist.
Vitamin D: Ist in Fisch enthalten. Allerdings muss man hier auf die Sorte achten. Gute Vitamin D-Lieferanten sind Lachs - Salmo Salar und Regenbogenforelle. Gibts beides prima im TK-Regal im Supermarkt. Von Forelle (ca. 20 g) benötigt man wesentlich weniger als Lachs (ca. 100 g/kg Fleisch), was den Geldbeutel schont. Allerdings bekommt man die nur ganz und muss ggf. mit den Gräten kämpfen.
Vitamin E: Gibts nur in künstlicher Form. Am besten als Tropfen aus der Drogerie/Apotheke. Ich habe die Vitamin E-Tropfen von allcura, davon ca. 3 Tropfen/kg Fleisch. Da man sehr wenig davon benötigt, hält ein Fläschchen seeeeehr lange.
Vitamin B-Gruppe: Kann man in Form von Bierhefe zuführen oder als Tabletten. Ich nehme die Vitamin B komplex von ratiopharm. Davon benötigt man ca. 1 Kapsel/kg Fleisch.
Lachsöl: Für den Omega3-Fettausgleich. Gibts als Kapseln in der Drogerieabteilung oder auch in der Flasche im Tierbedarf. ca. 1-2 g/kg Fleisch.

Die letzten 3 werden nicht immer benötigt, der Bedarf hängt stark vom verwendeten Fleisch ab:
Kupfer: Bei Bedarf verwende ich Kupfergluconat-Tabletten 0,5 mg aus der Apotheke. Ist auch viel in Wachtelfleisch enthalten, aber nun ja, wer seiner Katze Wachtelfleisch kaufen möchte, bitte nur zu.
Zink: Gibts z.B. im DM als Zink+Histidin+Cystein-Tabletten. Wird eher bei Rezepten mit viel hellem Fleisch (Geflügel) zusätzlich benötigt.
Mangan: Gibts als Mangantabletten 2 oder 4 mg in der Apo.

Das hört sich erst einmal viel an und die Erstanschaffung aller benötigten Suppis ist schon nicht ganz unerheblich. Allerdings halten sehr viele Zutaten davon echt lange, da man nur sehr kleine Mengen pro Katze oder kg Fleisch benötigt, dann man nach der Erstanschaffung nur wenig nachkaufen muss.
 
Teil 3 zum Thema Barfen: Pauschalrezepte und Barfkalkulatoren

Und hier einige Pauschalrezepte mit Einzelsuppis aus 2 verschiedenen Barf-Foren. Mit den Pauschalrezepten kann man genauso wie mit den Komplettsuppis einige Zeit arbeiten. Auch hier gilt wie immer je mehr Abwechslung beim Fleisch, desto besser, da sich so entstehende Ungleichgewichte am besten ausgleichen.

a) aus dem Forum http://www.einfach-barf.de/

Diese Rezepte reichen für eine Katze von 5 kg Gewicht etwa sechs bis sieben Tage.

Pauschalrezept ohne Knochen:

1 kg gemischtes Muskelfleisch ggf. inkl. 20% Herzen und Mägen, 10% Innereien
5 bis 20 g Leber
20 g Forelle oder 100 g Lachs (Salmo Salar)
50 g Gemüse
250 bis 300 ml Wasser
1 Kapsel Vitamin B-Komplex
1 g Seealgenmehl
8 g Hämoglobin/Fortain oder 10 g Blutmehl oder 1/2 Eisentablette (50mg Eisengehalt) oder 50 g Rinderblut
3 g Knochenmehl oder Di-Calcium-Phosphat oder 9 g Fleischknochenmehl
5 g fein gemahlene Eierschale oder Calcium-Carbonat oder 8 g Calcium-Citrat
3 bis 5 g unjodiertes Salz
2 g Taurinpulver
3 Tropfen Vitamin E (31 IE) oder 0,7 g Vitamin E-Pulver (100.000 mg/kg)
1 bis 2 g Lachsöl

Bei der Verwendung von Knochen wird kein Phosphorpräparat verwendet und vom Calcium-Präparat sowie vom Salz nur etwa die Hälfte, da Knochen bereits Phosphor und Calcium sowie einen gewissen Anteil an Natrium enthalten.

Pauschalrezept mit Knochen:

700 g gemischtes Muskelfleisch ggf. inkl. 20% Herzen und Mägen, 10% Innereien und 300 g fleischige Knochen (wie Hühnerflügel) oder 900 g gemischtes Muskelfleisch ggf. inkl. 20% Herzen und Mägen, 10% Innereien und 100 g reine Knochen
5 bis 20 g Leber
20 g Forelle oder 100 g Lachs (Salmo Salar)
50 g Gemüse
250 bis 300 ml Wasser
1 Kapsel Vitamin B-Komplex
1 g Seealgenmehl
8 g Hämoglobin/Fortain oder 10 g Blutmehl oder 1/2 Eisentablette (50mg Eisengehalt) oder 50 g Rinderblut
2,5 g fein gemahlene Eierschale oder Calcium-Carbonat oder 4 g Calcium-Citrat
2 bis 4 g unjodiertes Salz
2 g Taurinpulver
3 Tropfen Vitamin E (31 IE) oder 0,7 g Vitamin E-Pulver (100.000 mg/kg)
1 bis 2 g Lachsöl

Diese Pauschalrezepte sind nicht für Fischrezepte geeignet.
Wenn man pauschale Fischrezepte machen möchte, bitte keinen stark Vitamin D-haltigen Fisch verwenden, also kein Rezept aus Salmo Salar, Forelle oder anderem Fisch mit hohem Vitamin D-Gehalt. Der Vvitamin D-Gehalt des verwendeten Fisches sollte möglichst niedrig sein.
Für pauschale Fischrezepte nimmt man dann das Pauschalrezept ohne Knochen und lässt den Fisch für Vitamin D und das Seealgenmehl für Jod weg. Als Natriumzusatz sollte möglichst unjodiertes Tafelsalz verwendet werden. Fischrezepte sollten maximal 20% der Nahrung ausmachen, am Besten nur einen Fischtag pro Woche, wenn pauschale Fischrezepte gefüttert werden.

b) aus dem Forum von https://dubarfst.eu/

Pauschalrezept ohne Knochen:
1 kg Fleisch (Muskel, Herz, Magen)
40 g Leber
5-6 g Eierschale ODER 5 g Calcium-Carbonat ODER 10 bis 11 g Calcium-Citrat
2 g Taurin
30 g Lachs (Wildlachs = Salmon salar)
30 g Weizenkeimöl ODER 2 Tropfen Vitamin E (Allcura)
2 g Salz
11 g Fortain
1,3 g Seealgenmehl
2,5 g Bierhefe
ca. 400 ml Wasser (je nachdem, ob katz soviel akzeptiert, kann es auch etwas weniger sein)
ca. 50 g Ballaststoffe
Fett nach Fettgehalt des Fleisches
1 g Lachsöl

Pauschalrezept mit Knochen:
Man verwendet 1/3 fleischige Knochen (z. B. Hühnerflügel oder ein ganzes Huhn mit Knochen)
und 2/3 Fleisch.
und gibt dazu pro 1 kg dieser Mischung:
40 g Leber
2 g Taurin
30 g Lachs (Wildlachs = Salmon salar)
30 g Weizenkeimöl ODER 2 Tropfen Vitamin E (Allcura)
1 g Salz
11 g Fortain
1,3 g Seealgenmehl
2,5 g Bierhefe
ca. 400 ml Wasser (je nachdem, ob katz soviel akzeptiert, kann es auch etwas weniger sein)
ca. 50 g Ballaststoffe
Fett nach Fettgehalt des Fleisches
1 g Lachsöl

Barf-Kalkulatoren:

Bei beiden o.g. Foren kann man sich anmelden und dann einen Barf-Kalkulator gegen wenige Euros käuflich erwerben.
Kostenlose Barf-Kalkis gibt es hier:
http://www.barf-kalkulator.de
http://www.vuwi.de
http://www.pristine-paws.de/ke_calc.htm

Erfahrungen:
Den vuwi haben ich selbst ausprobiert, wirklich zurecht gekommen bin ich damit nicht.
Die anderen beiden kostenlosen Kalkis kenne ich nicht.
Den einfach-barf und dubarfst habe ich ebenfalls, wobei ich mich letztendlich entschieden haben den von einfach-barf primär für meine Rezepte zu nutzen auch deshalb, weil er erst 2017 aktualisiert wurde und ich auch das Buch der Forumsbetreiberin Doreen Fiedler gelesen habe und sehr gut fand.
Beide Kalkis lassen sich aber gut und einfach downloaden und bedienen. Alle Fragen und Unklarheiten dazu kann man im jeweiligen Forum stellen.
Nichtsdestotrotz sollte man auch bei der Verwendung von Kalkis seinen gesunden Menschenverstand nicht ausschalten und überlegen, ob einem das errechnete Rezept plausibel erscheint.
Zusätzlich kann man damit errechnete Rezepte im jeweiligen Forum posten und dort prüfen zu lassen.
Grundsätzlich funktionieren alle Kalkis ähnlich. Die Ersteller haben sich die Mühe gemacht die Angaben aus verschiedenen Nährwerttabellen zu den möglichen Inhaltsstoffen (Fleisch etc.) zusammenzusuchen und in einer Excel-Tabelle zu hinterlegen. Dann wurde der für eine Katze nötige Bedarf an Protein, Vitaminen, Spurenelementen etc. ebenfalls hinterlegt. Alles wurde schön mit Makros verbunden und in eine Eingabetabelle verpackt. Dort kann ich dann die Fleischsorten und -mengen, sowie alle anderen Zusätze eingeben, welche ich im Rezept verwenden will und bekomme gleich meine Über- und Unterdeckungen errechnet bzw. angezeigt.

Wer sich selbst mit der Berechnung von Nährwerten etc. befassen will, kann dies natürlich gerne tun. Mir ist das zu kompliziert und zu viel Rechnerei. Ich überlasse das lieber anderen. Das ist mir die paar Euros für einen guten Barf-Kalki locker wert. Hier aber trotzdem noch 2 Links zu Nährwerten:
http://www.ernaehrung.de/lebensmittel/
http://www.nutritional-software.at/content/nuts-service/naehrwert-suche/
 
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und die Tipps!

Ich habe mal ne Frage... du hast mir vor einiger Zeit empfohlen das Essen von meinem Kater mit Gemüse z.B. Bohnen zu strecken, weil er so verdammt hungrig ist!

Wie viele Bohnen bzw. Gemüse (in Gramm) darf ich denn pro Mahlzeit reintun? Oder ist das nicht so wichtig, weil Zucchini oder Gurken bestehen ja zum Größten Teil aus Wasser?
 
Das mit den Bohnen habe ich schon öfter gelesen, aber nie gemacht. Der Tipp war auch nicht von mir. Ich mische nur 5-10% Ballaststoffe drunter.
Ich denke aber an der Stelle ist es eher der Punkt wie viel die Katze noch akzeptiert an Bohnen etc., da esnur den Magen füllen soll, aber nicht verwertet wird.
 
Eigentlich ist es egal welches Verhältnis Barf/Nafu Du fütterst. Das hängt von Deinen Katzen ab und wie viel Zeit, Geld usw. Du da hinein investieren willst/kannst.
Du musst pro kg Katze ca. 25-30 g rohes Fleisch täglich rechnen. Bei 3 Katzen à 5 kg wären das ca. 375-450g rohes Fleisch/Tag.
Gelegentlich ein paar Stücke rohes Fleisch ohne alles (=1-2 Futterpotionen/Woche) solltest Du auch als Nichtbarfer immer geben, denn das ist gut für die Kiefermuskulatur und den Zahnabrieb.
Angefangen hab ich mit Felini complete von zooplus. Da ist wirklich schon alles drin und Du brauchst neben Fleisch nur noch Wasser und Ballaststoffe. Prima für Anfänger und gut zum teilbarfen. Beim Lachsöl kann man sich herantasten und die Katzen ganz langsam daran gewöhnen, denn es ist ja kein Muss.

Die Kosten lassen sich nicht pauschal ermitteln. Das hängt wie beim Nafu (große Preisspanne) auch stark davon ab wie viel Geld Du für die Hauptkomponente Fleisch ausgibst. Günstiges Rind gibts bei uns im Globus schon ab 4,90 EUR/kg, Geflügel ist was teurer und andere Fleischsorten wie Wild, Kaninchen, Lamm etc. sowieso. Als Innereien nehme ich noch meistens TK-Hühnerherzen und -mägen mit dazu. Die sind auch günstig.
Wenn Du im Schnitt 6-7 Eur/kg Fleisch rechnest + gut 1 EUR für die Zusätze = ca. 7-8 EUR für ca. 1,3 kg Barf. Dann sind das gut 6 EUR/kg Barf. Der Bedarf ist etwas geringer als beim Nafu. Demnach ist es also kaum teurer als Nafu zu füttern. Deinen Arbeitsaufwand für die Herstellung darfst Du dabei natürlich nicht mitrechnen. Dafür sparst Du einen Haufen Verpackungsmüll vom Fertignafu.
Auch einige Anschaffungen, die Du vielleicht anfangs machen musst wie ein gutes Fleischmesser, gute Gefrierdosen o.ä. hab ich jetzt auch nicht mitgerechnet.
Dann mal viel Spaß beim Lesen heut Abend.
 
ok das muss ich mir alles mal durchlesen, das mal durchrechnen und so weiter aber vielleicht wäre es auch für Strupp seine Allergie nicht schlecht, könnte man vielleicht raus bekommen was er nicht verträgt :reflect:

25 - 30g klingt ja erst mal nicht viel für einen ganzen Tag, da ist ja eine Portion Fertigfutter jetzt mehr als das doppelte, von daher würden sich die Kosten wahrscheinlich halbwegs die Waage halten aber mal schauen

Was denn an Ballaststoffen? Nur diese Flohsamenschalen oder was du meintest?

Kann man z.b. am Wochenende eine Wochenration herstellen und in Portionen einfrieren, müsste doch gehen :dontknow:

Danke den Spaß werde ich haben:grin:
 
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