Monica's Mirò - Erfahrungsbericht - Teil I
Erfahrungsbericht Mirò - diabetes-katzen.net
Geschlecht: Kater
Geboren: 1.4.1996
Diabetes diagnostiziert: 17.10.2007
Das Unterforum „Erfahrungsberichte“ gibt es erst seit kurzem. Bisher hatte man nur die Möglichkeit, in der Rubrik „Remissionen“ einen Bericht zu schreiben. Tina hatte die Idee, dass es sicher auch interessant wäre, Erfahrungsberichte von „Noch-Diabetikern“ zu lesen. Deshalb machen Mirò und ich hier den Anfang…..
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Am 16.10.2007 brachte ich Mirò zur Tierärztin - die ihn schon seit 12 Jahren betreut -, weil mein Freund und meine Arbeitskollegin Ingrid mich dazu gedrängt hatten. Ich bin nicht der Typ, der schnell zum Arzt geht, wenn etwas „im Busch“ ist; auch ich selbst gehe fast nie zum Arzt. Mirò hatte abgenommen. Das war für mich OK, weil die TÄ immer sagte, er müsse unbedingt 1 kg abnehmen (nun waren es aber schon 2 kg). Mirò hat aber auch schon seit längerer Zeit sehr viel getrunken und sehr viel gepieselt. Heute mache ich mir große Vorwürfe, dass ich so lange gewartet habe. An diesem Tag begann unser „Horrortripp“…..
Mirò wurde Blut entnommen für ein Blutbild. Abends hat mich die TÄ zuhause angerufen und mitgeteilt, dass sie eine schlechte Nachricht für mich habe: Mirò hat Katzenleukämie!
Für mich brach eine Welt zusammen!! Ich habe nur noch geweint. Die einzige Frage, die ich ihr stellte war: Wie lange lebt er noch? Antwort: Das können noch bis zu drei Jahre werden. Die TÄ musste gleich am nächsten Tag zu einem Kongress und war für die restliche Woche nicht mehr in der Praxis. Ich sollte am nächsten Tag ein Medikament (Name vergessen) in der Praxis abholen. Nach ihrer Rückkehr sollte ich nochmals vorbeikommen, damit wir über eine Interferon-Therapie sprechen können, die etwa CHF 1‘000 kosten sollte.
Am 17.10.2007 habe ich mich im Internet über Katzenleukose informiert und mit Schrecken gelesen, dass das ansteckend ist. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Mirò sich angesteckt haben sollte; ich habe nur Wohnungskatzen. Meine drei Kater ‑ Mirò, Monet (beide1996) und Furbin (2003) – essen aus den gleichen Futternäpfen und ich bekam eine riesige Angst auch um die beiden anderen Kerls. Ingrid sagte, ich solle mir das Laborergebnis faxen lassen und vereinbarte für mich gleich einen TA-Termin bei ihrem TA.
Auszug:
Cholesterin 6.5 mmol/l + 1.8 – 3.9
Glucose 27.8 mmol/l + 3.0 – 5.6
Fructosaminbestimmung 682 mcmol/l + 0 – 390
Serologie
FelV (ELISA)(1) schwach positiv = +
FIV ELISA)(1) negativ
FIP (Immunfluoreszenz)(1) negativ, Titer 1:25
Am 19.10.2007 mittags hat mein Freund Monet und Furbin (inkl. Fax mit den Laborergebnissen von meiner TÄ) zu Ingrids TA gebracht. Schnell-Leukosetest = negativ – und gleich die ersten Schutzimpfungen für beide (2. Schutzimpfungen am 10.11.2007). Der TA entschied, auch Mirò noch kennen zu lernen. Abends also hin, Blutabnahme für ein externes Labor und 2 Tests in der Praxis. Die zwei Praxistests waren beide negativ. Es wurde auch eine Zahnfleischentzündung festgestellt, die wir jedoch mit AB wieder in den Griff bekommen haben (für den 10.11.07 hatten wir vorsorglich einen OP-Termin vereinbart und diesen wieder abgesagt; Mirò hat AB bekommen: 19.10-7.11. und 11.11.-20.11.07).
Am 20.10.2007 rief mich der TA an und teilte mir mit, auch der FeLV-Test des externen Labors sei negativ ausgefallen (Schutzimpfung am 26.10.2007 – jetzt im Nachhinein für mich völlig unnötig…..). Er müsse mir aber gestehen, dass er sich nur auf das FeLV konzentriert habe und beim Blutbild-Fax übersehen habe, dass der Fructosaminwert zu hoch sei (682, Ref. 0-390).
Fazit: Mirò hat keine Leukämie, aber Diabetes! Schreck lass nach!!
Ich habe das meiner TÄ in einem Brief mitgeteilt und sie hat sich schriftlich in aller Form bei mir und bei Mirò entschuldigt: „…..Selbstverständlich werde ich Ihnen die Kosten für meine Bemühungen nicht in Rechnung stellen und bitte sie höflich, meine Entschuldigung anzunehmen. So etwas ist mir noch nie passiert. Ich wünsche Ihnen und Mirò alles Gute.“
Glück im Unglück hatten Mirò und ich, weil Ingrid genau das gleiche durchgemacht hatte mit ihrem Kater Trevor (GA). Ab diesem Tag hat sie „das Kommando“ übernommen…..
Am 22.10.2007 hat Ingrid uns im KD Forum angemeldet und abends beim TA Caninsulin abgeholt.
Am 23.10.2007 haben wir im Diabeteszentrum 100er Insulinspritzen besorgt und in der Apotheke eine Stechhilfe, Tupfer, Keto-Diastix und Jubin. Das BZ Messgerät habe ich von ihr erhalten.
Am 27.10.2007 (Samstag) kam Ingrid um 06.00 h zu uns nach Hause und hat Mirò 2.5 IE Caninsulin auf der 100er Spritze gegeben (dachten wir…..). MPRE 301, +4 = 143, +5=47, APRE 53 und bei diesem Wert natürlich KEIN Insulin.
Am 28.10.2007 (Sonntag) ging der Krimi dann richtig los! MPRE 372, 1.5 IE Caninsulin auf der 100er Spritze gegeben (dachten wir…..).+4 = 84,+5 = 42,+6 = 37,+7 = 61,+8 = 65, APRE 250, und wieder 1.5 IE Caninsulin auf der 100er Spritze gegeben (dachten wir…..). Das Jubin kam auch zum Einsatz!
Während des ganzen Wochenendes waren wir mit Helga aus dem KD Forum im Mail- und Telefon-Kontakt; sie konnte das alles nicht glauben, was bei uns abging. Um 21.00 Uhr haben wir mit Schrecken festgestellt, dass wir die 100er Spritzen falsch interpretiert hatten. Bei der 100er Spritze geht die Skalierung ja bis 30 IE und wir sind davon ausgegangen, dass es 3.0 IE sind. Also haben wir jedes Mal die 10-fache Insulindosis gespritzt (am Samstagmorgen = 25 IE (100er Spritze) und am Sonntag 2 x 15 IE (100er Spritze). Ingrid blieb bis in die Morgenstunden bei uns; ihr sitzt der Schrecken heute noch in den Knochen, wenn sie daran zurückdenkt. Ich war mir der Tragweite dieses Fehlers damals gar nicht bewusst, weil ich noch GAR KEINE AHNUNG hatte. Danach haben wir aber alles richtig gemacht und mit 2.5 IE (dachten und wussten wir) weiter gemacht.
Am 29.10.2007 kam Ingrid vor der Arbeit zu uns und hat Mirò versorgt. Abends kam sie auch wieder zu uns und da durfte/musste ich zum ersten Mal BZ messen und Insulin spritzen. Sie bat auch meinen Freund, zuzusehen, weil er das auch lernen MÜSSE! Ach herrje, dachte ich, Andi macht das NIE IM LEBEN! Nicht, dass ich es ihm nicht zugetraut hätte, dass er es kann, sondern dass er es NICHT WILL! So kann man sich täuschen: Heute ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit . Am Anfang war ich sehr nervös und hatte Angst, Mirò weh zu tun, aber mit der Zeit ging es immer besser.
Am 19.11.2007 hat uns Helga aus dem KD Forum empfohlen, eventuell einen Wechsel auf ein Langzeitinsulin in Betracht zu ziehen, da Miròs BZ immer zu schnell fiel. Aus der Auswahl PZI oder Lantus haben wir uns für Lantus entschieden. Ein neues BZ Messgerät habe ich auch gekauft (Freestyle mini).
Am 21.11.2007 hat sich Ingrid mit Ihrer Freundin Heidrun (sie kennen sich noch aus Trevors und Tigis Zeiten, beide leider inzwischen GA) in Verbindung gesetzt und sich über Lantus. Pharmacode, Startdosierung, etc. informiert. Sie teilte Heidrun auch mit, dass wir keine physiologische Einstellung möchten, da ich berufstätig sei und sie das als viel zu gefährlich erachte. Heidrun hat uns sehr lieb geholfen und mitgeteilt, bei Lantus könne sie uns nicht direkt begleiten, mit Lantus hätte sie zu wenig Erfahrung. Sie könnte da aber Tina darum bitten, aber die sei ohnehin im Lantus Forum vertreten. Sie sagte, Tina sei ein echter Lantus-Profi!
Am 23.11.2007 bekam Ingrid das Insulin LANTUS von ihrem Hausarzt und sie hat uns auch im Lantus Forum angemeldet http://www.diabetes-katzen.net, um sich auch da informieren zu können und wenn nötig mit dieser Tina Kontakt aufzunehmen. Von Helga aus dem KD-Forum wurden wir auch sofort vor den Gefahren einer physiologischen Einstellung gewarnt – sie hatte unsere Anmeldung im Lantus Forum gesehen-, das sei viel zu riskant, wenn man 100% berufstätig sei. Wir versicherten ihr, dass wir uns nur interessehalber da angemeldet hätten, was zu diesem Zeitpunkt auch stimmte.
Am 24.11.2007 hat Mirò zum ersten Mal Lantus bekommen. Wir sind mit 1 IE und einem MPRE 411 und APRE 493 gestartet und waren immer mit Heidrun in Kontakt.
Am 25.11.2007 war der BZ auf 144 und ich habe nur 0.5 IE gegeben, weil ich vor so niedrigen Werten eine riesige Angst hatte. Das habe ich auch ins Forum geschrieben.
Cora antwortete mir: „Es ist schön, dass schon die ersten guten Werte auftauchen. Bei diesen Werten musst du die volle Dosis spritzen und nicht reduzieren, das ist ganz anders als bei Caninsulin. Wenn der PRE nicht länger als 2 Stunden her ist, würde ich ihm den Rest der Dosis nachspritzen.“
Ich dachte: Zum Glück ist der PRE schon länger als 2 Sunden her, das mache ich sicher nicht!
Dann fragte mich Tina im Forum nach den Werten und schrieb mir: „Okay Monica, dann gebe bitte die 0,5 nach und habe bitte keine Angst. Das ist normal, dass du am Anfang ziemlich nervös bist, wenn du dir die Basics durchliest und bei deinem Mirò siehst, wie Lantus reagiert, wirst du sehr viel ruhiger werden. Diese Probleme, der Nervosität hatten wir alle am Anfang. CAN muss vollständig aus deinem Kopf heraus und ist mit Lantus in keinster Weise vergleichbar. Da wir nun heute Abend keinen 400 er PRE haben wollen, spritze bitte die 0,5 noch nach.“
Ich habe sofort Ingrid angerufen und gefragt, ob das OK ist. Sie hat mir dann sozusagen die „Erlaubnis“ erteilt, den Rat von Cora und Tina zu befolgen und 20 Minuten später habe ich nachgespritzt; Puh, der Schweiß lief mir von der Stirn!
Ingrid hat mich dann immer wieder dazu gedrängt, ich solle diese Tina doch einmal anrufen. Aber ich habe mich nicht getraut, einfach so eine fremde Person anzurufen – was hätte ich auch sagen sollen…..? „Ich bin jetzt eben die, von der Heidrun dir erzählt hat“? Da hat Ingrid halt selbst Tina eines Abends angerufen. Am nächsten Tag kam sie ganz begeistert ins Büro und sagte: „Bei mir hat’s jetzt KLICK gemacht; ich weiß jetzt, wie Lantus funktioniert! Tina hat mir das am Telefon bildlich erklärt. Du musst dir vorstellen, dass Mirò einen Eimer im Nacken hat, wo das Insulin reinkommt. Während des Tages und auch nachts wird das Insulin in den Körper abgegeben. Und jetzt kommt’s: Dieser Eimer darf NIE LEER sein, damit die Werte eine schöne gerade Linie ergeben – hast du das jetzt verstanden?“ Zu diesem Zeitpunkt habe ich das nicht wirklich verstanden…..
Am 2.12.2007 hat mich Tina im Forum aufgefordert, ich solle sie einmal anrufen, um einiges zu besprechen. Das mit dem Eimer habe ich dann auch verstanden und wir haben lange über Mirò gesprochen. Am Ende des Telefonats wusste Tina genau, wann ich aufstehe, wann ich ca. ins Bett gehe, wann ich die Wohnung verlasse und wieder nach Hause komme, und Vieles mehr, was für die Insulineinstellung sehr wichtig ist (ich habe das erst später richtig verstanden). Tina hat mir auch klar gemacht, dass ich ihr, Mirò und Lantus 100% vertrauen müsse; das sei die wichtigste Voraussetzung unserer „Zusammenarbeit“ . Da ich immer noch der Meinung war, dass Mirò nicht auf physiologische Werte eingestellt werde, werde ich auch diesen Satz von Tina nie mehr vergessen: Mirò soll doch gesund werden – und nicht nur ein bisschen gesund, ja? Seit diesem Tag bis heute habe ich, bis auf wenige Ausnahmen - jeden Abend mit Tina telefoniert. Morgens erhält sie per Mail Miròs BZ Tabelle und gibt mir die Anweisung für die Morgen-Dosis und abends schicke ich Tina wieder die aktualisierte BZ Tabelle, um sie danach anzurufen. Mirò wird von Tina sehr engmaschig und sorgfältigst betreut.
Die Insulindosis bei Mirò wurde von Anfang an kontinuierlich und rasch erhöht (24.11.-26.11. = 1 IE, bis 28.11. = 1.5 IE, bis 30.11. = 1.75 IE, bis 7.12. = 2 IE, bis 13.12. 2.5 IE, und dann während 2 Tagen 3 IE; mehr Insulin hat Mirò nie gebraucht). Von November 2007 bis ca. Ende Januar 2008 musste ich auch jeden Abend Ingrid anrufen und ihr den APRE melden, damit sie beruhigt (manchmal auch unberuhigt?) schlafen konnte.
Fortsetzung folgt in Teil II....
Erfahrungsbericht Mirò - diabetes-katzen.net
Geschlecht: Kater
Geboren: 1.4.1996
Diabetes diagnostiziert: 17.10.2007
Das Unterforum „Erfahrungsberichte“ gibt es erst seit kurzem. Bisher hatte man nur die Möglichkeit, in der Rubrik „Remissionen“ einen Bericht zu schreiben. Tina hatte die Idee, dass es sicher auch interessant wäre, Erfahrungsberichte von „Noch-Diabetikern“ zu lesen. Deshalb machen Mirò und ich hier den Anfang…..
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Am 16.10.2007 brachte ich Mirò zur Tierärztin - die ihn schon seit 12 Jahren betreut -, weil mein Freund und meine Arbeitskollegin Ingrid mich dazu gedrängt hatten. Ich bin nicht der Typ, der schnell zum Arzt geht, wenn etwas „im Busch“ ist; auch ich selbst gehe fast nie zum Arzt. Mirò hatte abgenommen. Das war für mich OK, weil die TÄ immer sagte, er müsse unbedingt 1 kg abnehmen (nun waren es aber schon 2 kg). Mirò hat aber auch schon seit längerer Zeit sehr viel getrunken und sehr viel gepieselt. Heute mache ich mir große Vorwürfe, dass ich so lange gewartet habe. An diesem Tag begann unser „Horrortripp“…..
Mirò wurde Blut entnommen für ein Blutbild. Abends hat mich die TÄ zuhause angerufen und mitgeteilt, dass sie eine schlechte Nachricht für mich habe: Mirò hat Katzenleukämie!
Für mich brach eine Welt zusammen!! Ich habe nur noch geweint. Die einzige Frage, die ich ihr stellte war: Wie lange lebt er noch? Antwort: Das können noch bis zu drei Jahre werden. Die TÄ musste gleich am nächsten Tag zu einem Kongress und war für die restliche Woche nicht mehr in der Praxis. Ich sollte am nächsten Tag ein Medikament (Name vergessen) in der Praxis abholen. Nach ihrer Rückkehr sollte ich nochmals vorbeikommen, damit wir über eine Interferon-Therapie sprechen können, die etwa CHF 1‘000 kosten sollte.
Am 17.10.2007 habe ich mich im Internet über Katzenleukose informiert und mit Schrecken gelesen, dass das ansteckend ist. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Mirò sich angesteckt haben sollte; ich habe nur Wohnungskatzen. Meine drei Kater ‑ Mirò, Monet (beide1996) und Furbin (2003) – essen aus den gleichen Futternäpfen und ich bekam eine riesige Angst auch um die beiden anderen Kerls. Ingrid sagte, ich solle mir das Laborergebnis faxen lassen und vereinbarte für mich gleich einen TA-Termin bei ihrem TA.
Auszug:
Cholesterin 6.5 mmol/l + 1.8 – 3.9
Glucose 27.8 mmol/l + 3.0 – 5.6
Fructosaminbestimmung 682 mcmol/l + 0 – 390
Serologie
FelV (ELISA)(1) schwach positiv = +
FIV ELISA)(1) negativ
FIP (Immunfluoreszenz)(1) negativ, Titer 1:25
Am 19.10.2007 mittags hat mein Freund Monet und Furbin (inkl. Fax mit den Laborergebnissen von meiner TÄ) zu Ingrids TA gebracht. Schnell-Leukosetest = negativ – und gleich die ersten Schutzimpfungen für beide (2. Schutzimpfungen am 10.11.2007). Der TA entschied, auch Mirò noch kennen zu lernen. Abends also hin, Blutabnahme für ein externes Labor und 2 Tests in der Praxis. Die zwei Praxistests waren beide negativ. Es wurde auch eine Zahnfleischentzündung festgestellt, die wir jedoch mit AB wieder in den Griff bekommen haben (für den 10.11.07 hatten wir vorsorglich einen OP-Termin vereinbart und diesen wieder abgesagt; Mirò hat AB bekommen: 19.10-7.11. und 11.11.-20.11.07).
Am 20.10.2007 rief mich der TA an und teilte mir mit, auch der FeLV-Test des externen Labors sei negativ ausgefallen (Schutzimpfung am 26.10.2007 – jetzt im Nachhinein für mich völlig unnötig…..). Er müsse mir aber gestehen, dass er sich nur auf das FeLV konzentriert habe und beim Blutbild-Fax übersehen habe, dass der Fructosaminwert zu hoch sei (682, Ref. 0-390).
Fazit: Mirò hat keine Leukämie, aber Diabetes! Schreck lass nach!!
Ich habe das meiner TÄ in einem Brief mitgeteilt und sie hat sich schriftlich in aller Form bei mir und bei Mirò entschuldigt: „…..Selbstverständlich werde ich Ihnen die Kosten für meine Bemühungen nicht in Rechnung stellen und bitte sie höflich, meine Entschuldigung anzunehmen. So etwas ist mir noch nie passiert. Ich wünsche Ihnen und Mirò alles Gute.“
Glück im Unglück hatten Mirò und ich, weil Ingrid genau das gleiche durchgemacht hatte mit ihrem Kater Trevor (GA). Ab diesem Tag hat sie „das Kommando“ übernommen…..
Am 22.10.2007 hat Ingrid uns im KD Forum angemeldet und abends beim TA Caninsulin abgeholt.
Am 23.10.2007 haben wir im Diabeteszentrum 100er Insulinspritzen besorgt und in der Apotheke eine Stechhilfe, Tupfer, Keto-Diastix und Jubin. Das BZ Messgerät habe ich von ihr erhalten.
Am 27.10.2007 (Samstag) kam Ingrid um 06.00 h zu uns nach Hause und hat Mirò 2.5 IE Caninsulin auf der 100er Spritze gegeben (dachten wir…..). MPRE 301, +4 = 143, +5=47, APRE 53 und bei diesem Wert natürlich KEIN Insulin.
Am 28.10.2007 (Sonntag) ging der Krimi dann richtig los! MPRE 372, 1.5 IE Caninsulin auf der 100er Spritze gegeben (dachten wir…..).+4 = 84,+5 = 42,+6 = 37,+7 = 61,+8 = 65, APRE 250, und wieder 1.5 IE Caninsulin auf der 100er Spritze gegeben (dachten wir…..). Das Jubin kam auch zum Einsatz!
Während des ganzen Wochenendes waren wir mit Helga aus dem KD Forum im Mail- und Telefon-Kontakt; sie konnte das alles nicht glauben, was bei uns abging. Um 21.00 Uhr haben wir mit Schrecken festgestellt, dass wir die 100er Spritzen falsch interpretiert hatten. Bei der 100er Spritze geht die Skalierung ja bis 30 IE und wir sind davon ausgegangen, dass es 3.0 IE sind. Also haben wir jedes Mal die 10-fache Insulindosis gespritzt (am Samstagmorgen = 25 IE (100er Spritze) und am Sonntag 2 x 15 IE (100er Spritze). Ingrid blieb bis in die Morgenstunden bei uns; ihr sitzt der Schrecken heute noch in den Knochen, wenn sie daran zurückdenkt. Ich war mir der Tragweite dieses Fehlers damals gar nicht bewusst, weil ich noch GAR KEINE AHNUNG hatte. Danach haben wir aber alles richtig gemacht und mit 2.5 IE (dachten und wussten wir) weiter gemacht.
Am 29.10.2007 kam Ingrid vor der Arbeit zu uns und hat Mirò versorgt. Abends kam sie auch wieder zu uns und da durfte/musste ich zum ersten Mal BZ messen und Insulin spritzen. Sie bat auch meinen Freund, zuzusehen, weil er das auch lernen MÜSSE! Ach herrje, dachte ich, Andi macht das NIE IM LEBEN! Nicht, dass ich es ihm nicht zugetraut hätte, dass er es kann, sondern dass er es NICHT WILL! So kann man sich täuschen: Heute ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit . Am Anfang war ich sehr nervös und hatte Angst, Mirò weh zu tun, aber mit der Zeit ging es immer besser.
Am 19.11.2007 hat uns Helga aus dem KD Forum empfohlen, eventuell einen Wechsel auf ein Langzeitinsulin in Betracht zu ziehen, da Miròs BZ immer zu schnell fiel. Aus der Auswahl PZI oder Lantus haben wir uns für Lantus entschieden. Ein neues BZ Messgerät habe ich auch gekauft (Freestyle mini).
Am 21.11.2007 hat sich Ingrid mit Ihrer Freundin Heidrun (sie kennen sich noch aus Trevors und Tigis Zeiten, beide leider inzwischen GA) in Verbindung gesetzt und sich über Lantus. Pharmacode, Startdosierung, etc. informiert. Sie teilte Heidrun auch mit, dass wir keine physiologische Einstellung möchten, da ich berufstätig sei und sie das als viel zu gefährlich erachte. Heidrun hat uns sehr lieb geholfen und mitgeteilt, bei Lantus könne sie uns nicht direkt begleiten, mit Lantus hätte sie zu wenig Erfahrung. Sie könnte da aber Tina darum bitten, aber die sei ohnehin im Lantus Forum vertreten. Sie sagte, Tina sei ein echter Lantus-Profi!
Am 23.11.2007 bekam Ingrid das Insulin LANTUS von ihrem Hausarzt und sie hat uns auch im Lantus Forum angemeldet http://www.diabetes-katzen.net, um sich auch da informieren zu können und wenn nötig mit dieser Tina Kontakt aufzunehmen. Von Helga aus dem KD-Forum wurden wir auch sofort vor den Gefahren einer physiologischen Einstellung gewarnt – sie hatte unsere Anmeldung im Lantus Forum gesehen-, das sei viel zu riskant, wenn man 100% berufstätig sei. Wir versicherten ihr, dass wir uns nur interessehalber da angemeldet hätten, was zu diesem Zeitpunkt auch stimmte.
Am 24.11.2007 hat Mirò zum ersten Mal Lantus bekommen. Wir sind mit 1 IE und einem MPRE 411 und APRE 493 gestartet und waren immer mit Heidrun in Kontakt.
Am 25.11.2007 war der BZ auf 144 und ich habe nur 0.5 IE gegeben, weil ich vor so niedrigen Werten eine riesige Angst hatte. Das habe ich auch ins Forum geschrieben.
Cora antwortete mir: „Es ist schön, dass schon die ersten guten Werte auftauchen. Bei diesen Werten musst du die volle Dosis spritzen und nicht reduzieren, das ist ganz anders als bei Caninsulin. Wenn der PRE nicht länger als 2 Stunden her ist, würde ich ihm den Rest der Dosis nachspritzen.“
Ich dachte: Zum Glück ist der PRE schon länger als 2 Sunden her, das mache ich sicher nicht!
Dann fragte mich Tina im Forum nach den Werten und schrieb mir: „Okay Monica, dann gebe bitte die 0,5 nach und habe bitte keine Angst. Das ist normal, dass du am Anfang ziemlich nervös bist, wenn du dir die Basics durchliest und bei deinem Mirò siehst, wie Lantus reagiert, wirst du sehr viel ruhiger werden. Diese Probleme, der Nervosität hatten wir alle am Anfang. CAN muss vollständig aus deinem Kopf heraus und ist mit Lantus in keinster Weise vergleichbar. Da wir nun heute Abend keinen 400 er PRE haben wollen, spritze bitte die 0,5 noch nach.“
Ich habe sofort Ingrid angerufen und gefragt, ob das OK ist. Sie hat mir dann sozusagen die „Erlaubnis“ erteilt, den Rat von Cora und Tina zu befolgen und 20 Minuten später habe ich nachgespritzt; Puh, der Schweiß lief mir von der Stirn!
Ingrid hat mich dann immer wieder dazu gedrängt, ich solle diese Tina doch einmal anrufen. Aber ich habe mich nicht getraut, einfach so eine fremde Person anzurufen – was hätte ich auch sagen sollen…..? „Ich bin jetzt eben die, von der Heidrun dir erzählt hat“? Da hat Ingrid halt selbst Tina eines Abends angerufen. Am nächsten Tag kam sie ganz begeistert ins Büro und sagte: „Bei mir hat’s jetzt KLICK gemacht; ich weiß jetzt, wie Lantus funktioniert! Tina hat mir das am Telefon bildlich erklärt. Du musst dir vorstellen, dass Mirò einen Eimer im Nacken hat, wo das Insulin reinkommt. Während des Tages und auch nachts wird das Insulin in den Körper abgegeben. Und jetzt kommt’s: Dieser Eimer darf NIE LEER sein, damit die Werte eine schöne gerade Linie ergeben – hast du das jetzt verstanden?“ Zu diesem Zeitpunkt habe ich das nicht wirklich verstanden…..
Am 2.12.2007 hat mich Tina im Forum aufgefordert, ich solle sie einmal anrufen, um einiges zu besprechen. Das mit dem Eimer habe ich dann auch verstanden und wir haben lange über Mirò gesprochen. Am Ende des Telefonats wusste Tina genau, wann ich aufstehe, wann ich ca. ins Bett gehe, wann ich die Wohnung verlasse und wieder nach Hause komme, und Vieles mehr, was für die Insulineinstellung sehr wichtig ist (ich habe das erst später richtig verstanden). Tina hat mir auch klar gemacht, dass ich ihr, Mirò und Lantus 100% vertrauen müsse; das sei die wichtigste Voraussetzung unserer „Zusammenarbeit“ . Da ich immer noch der Meinung war, dass Mirò nicht auf physiologische Werte eingestellt werde, werde ich auch diesen Satz von Tina nie mehr vergessen: Mirò soll doch gesund werden – und nicht nur ein bisschen gesund, ja? Seit diesem Tag bis heute habe ich, bis auf wenige Ausnahmen - jeden Abend mit Tina telefoniert. Morgens erhält sie per Mail Miròs BZ Tabelle und gibt mir die Anweisung für die Morgen-Dosis und abends schicke ich Tina wieder die aktualisierte BZ Tabelle, um sie danach anzurufen. Mirò wird von Tina sehr engmaschig und sorgfältigst betreut.
Die Insulindosis bei Mirò wurde von Anfang an kontinuierlich und rasch erhöht (24.11.-26.11. = 1 IE, bis 28.11. = 1.5 IE, bis 30.11. = 1.75 IE, bis 7.12. = 2 IE, bis 13.12. 2.5 IE, und dann während 2 Tagen 3 IE; mehr Insulin hat Mirò nie gebraucht). Von November 2007 bis ca. Ende Januar 2008 musste ich auch jeden Abend Ingrid anrufen und ihr den APRE melden, damit sie beruhigt (manchmal auch unberuhigt?) schlafen konnte.
Fortsetzung folgt in Teil II....