Valentina's Benni - noch ohne Insulin

[Petra und Schorschi]

Hallo Valentina,

herzlich willkommen hier im Forum

Wenn ich das richtig interpretiere bekommt Benny noch kein Insulin und du misst auch nichts selbst den Blutzucker.
Wie soll das denn weitergehen?

Normalerweise muss man sofort mit Diagnose Diabetes mit der Insulintherapie beginnen. Die Gefahr der Entwicklung einer lebensgefährlichen Ketacidose ist sehr hoch. Ketone und Ketoazidose
Ich würde mir die im Link empfohlenene Teststreifen für den Urin besorgen und täglich messen.
Desweiteren könntest du dir ein Blutzuckermessgerät kaufen (Drogerie) oder nach einem kostenlosen Starterset in der Apotheke fragen.
Du brauchst kein spezielles Tierglukometer. Da sind die Messstreifen horrend teuer.Geeignete Glukometer
Benötigte Grundausstattung
Das Messen ist eigentlich kein Problem, die meisten Katzen gewöhnen sich schnell daran und kommen irgendwann freiwillig zum Messen. Man muss nur ein Ritual daraus machen und jeden Versuch mit Leckerlis belohnen.

Lass dir bitte kein Caninsulin geben, ProZinc ist für Katzen zugelassen und ganz okay. Wir stellen hier in der Regel mit Lantus/Levemir ein. Da es aber ein Humaninsulin ist, verordnen es manche Tierarzte nicht bzw nicht gleich.

Das Futter ist mehr als suboptimal und könnte ein Auslöser für den Diabetes sein. Es enthält Getreide oder andere Kohlenhydrate. die den Blutzucker erhöhen. Auch sogenanntes Diätfutter ist ungeeignet.
Nassfutter ist am besten Futtersorten
Wenn es vorerst noch nicht ohne Trockenfutter geht, wird hier oft u.a. das Wildcat Etosha empfohlen.

Wir sind dir gerne bei der Einstellung von Benni behilflich.

 

[Valentina]

Hallo Petra,
das ist aber schön, dass man hier so herzlich und schnell willkommen geheißen wird. Die Diagnose bekam ich erst letzten Donnerstag und ich habe auch das Gefühl, dass unsere Tierärztin da nicht so bewandert ist. Den Verdacht aber habe ich schon länger. Das Glukometer sollte eigentlich heute mit der Post kommen, ist es aber nicht. Ich werde aber zusätzlich noch unterstützt von einer Tierarzthelferin, die selbst schon zwei Diabatikerkatzen hatte und einer gerade fertigen TÄ, die in der Nachbarschaft wohnt. Ich habe aber ehrlich so das Gefühl, dass man selber schauen muss, wieviel Insulin man dem Kater geben wird. Ich möchte aber erst Insulin spritzen, wenn ich den Blutzucker selbst schon mal gemessen habe. Heute hat er zumindest nicht mehr so wahnsinnig viel getrunken wie gestern und die letzte Zeit. Ich habe auf Anraten der Tierarzthelferin das Glukometer bei VetConcept bestellt, das erschien mir am einfachsten, zumal ich auch heute erst den Zugang zu diesem Forum erhalten habe. Auch habe ich das Gefühl, dass es bei ihm ein ziemlich plötzliches Auftreten war. Traubenzucker habe ich immerhin heute schon besorgt. Das mit dem Futter ist natürlich ziemlich blöd, ich weiß, aber er muss essen, und Nassfutter frisst er nur Thunfisch in verschiedenen Variationen von Miamor. Teilweise ist da Reis drin, ich habe aber jetzt auch welches ohne Reis gekauft, wenn er nur das fressen würde, müsste ich aber die notwendigen Zusatzstoffe (Taurin etc.) zugeben. Ich denke, ich kann nicht alles auf einmal machen, er ist in Bezug auf Fressen wirklich schon immer schwierig. Auch Belohnungen sind schwierig. Wir haben ja auch das Problem mit der Tablette wegen seines Herzens, aber das funktioniert jetzt ziemlich gut. Wie ich den Urin messen sollte, weiß ich auch nicht. Er ist Freigänger und ich kann ihn nicht einsperren. Auch das Blutzuckermessen kann ich mir noch nicht vorstellen, wie es funktionieren soll, sobald ich ihn in einen Raum einsperre, wird er schon unruhig. Ich finde auch, dass sich seit zwei bis drei Wochen sein Wesen verändert hat, er ist überhaupt nicht mehr ins Haus gekommen, außer bei Gewitter und auch nicht mehr zum Schmusen, obwohl er ein Schmuser ist. Das hat sich die letzten Tage gebessert. Ich muss bei ihm sehr darauf achten, dass er sich trotz allem noch wohl fühlt. Wenn Du schreibst "mit Leckerlis belohnen", welche Leckerlis eignen sich dafür? Er ist da wirklich sehr sehr schwierig. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich Lantus nehmen werde, hat mir auch die Tierarzthelferin mit den zwei Diabetikerkatzen empfohlen, aber die Dosis weiß ich auch noch nicht. Ich habe die letzten Tage seit der Diagnose nur im Internet gelesen und gelernt und da gehen die Meinungen auch auseinander. Vor allem habe ich die Seite "Alles über Katzendiabetes" studiert, diese Seite finde ich ganz verständlich und gut aufgebaut. Ich habe ja immer noch die Hoffnung, dass Benni in eine Remission geht, weil ich denke, ich habe es früh gemerkt. Es ist nicht wirklich einfach, gleich mit der Therapie zu beginnen, wenn man nichts weiß und auch die TÄ scheinbar nicht so fit ist, sie wollte, dass ich Benni nüchtern (12 Stunden) bringe zur Blutzuckeruntersuchung. Gestern meinte sie auch, wir sollten den Fruktosaminwert nochmal bestimmen, aber das würde ja überhaupt keinen Sinn machen, wenn wir vor einer Woche (es war am Dienstag) erst Blut genommen haben, der Fruktosaminwert ist ein Wert von den letzten 1 - 3 Wochen. Wenn man so auf sich alleine gestellt ist, läuft einem auch die Zeit davon. Auf keinen Fall bringe ich Benni wegen des Blutzuckerwertes zum TA. Ich hoffe jetzt erst einmal, dass ich bald den Blutzucker messen kann, damit ich weiß, wie schlimm es jetzt ist, wo er nicht durch Autofahrt usw. noch zusätzlich gestresst ist.

Danke für die schnelle Antwort auf unsere Vorstellung, ich habe jetzt erst gesehen "Petra mit Schorschi im Herzen", das tut mir wirklich leid, da muss ich gleich wieder weinen, weil das ja bei all unseren Katzen nicht ausbleiben wird.

Valentina

 

[SilkeM]

Hallo Valentina,
von mir auch herzlich willkommen hier.
Leider wirst Du für eine gute Einstellung mit der Hoffnung auf Remission, um eine Futterumstellung und regelmässige Messungen des BZ nicht herum kommen.
Das klappt mit etwas Übung auch bei Freigänger-Diabetikern.

Die Tierglukos sind teuer und messen auch noch schlecht. Ich würde das Vetconcept-Gerät wieder zurück geben und eines aus der Apo besorgen. Ich nehme das adia vom Diabetiker-Bedarf. Da sind die Streifen unschlagbar billig.

Thunfisch ist keine ausgewogene Ernährung, auch nicht supplementiert. Thunfisch enthält viel Quecksilber und es ist genau wie Trofu durch den starken Geruch ein Süchtigmacher bei Katzen. Du kannst zur Umgewöhnung ein wenig unter normales Nafu rühren. Wenn das Nafu 1-2% Reis enthält, kannst Du es geben. Beim Trofu ist das Wilcat Etosha oder das Markus Mühle Beutenah geeignet. Bitte kein anderes sog. Diabetikerfutter oder getreidefreies Trofu nehmen, denn da ist oft stattdessen eine andere Kohlenhydratquellen wie Kartoffeln enthalten.
Normales Nafu von animonda, leonardo etc. wäre ideal. Manchmal braucht es seeeeehr viel Geduld zur Umstellung. Es lohnt sich aber.
Bitte lass Dir schnellstens Insulin verordnen. Lantus wäre ideal. Hoffentlich klappt es, da es eigentlich ein Humaninsulin ist.

Viele TÄ haben kaum Ahnung von Diabetes bei Katzen und oft wird nur der Fructo gemessen. Das ist aber total unnötig, wenn man selbst misst. Lass Dich von den verschiedenen Meinungen zum Thema nicht verwirren, da kursiert auch unter TÄ viel falsches Halbwissen. Wir unterstützen Dich gerne bei der Einstellung. Lies Dich dazu hier im Infobereich ein. Wir gehen nach dem dort vorgestellten Einstellungsprotokoll vor.

Kannst Du Dir alle Blutergebnisse vom TA geben lassen und hier mit den Referenzwerten angeben? Ohne sind sie nicht interpretierbar.

Als Leckerlis sind die meisten Katzensticks, Trockenfleisch, Käserollis, Käse, Schinken, Fleisch pur u. a. geeignet.

 

[Petra und Schorschi]

Hallo Valentina,
jetzt hat du aber eine Reihe Ratgeber. Das kann, nach unserer Erfahrung, verwirren.

Hier ist der Link zum
Einstellungsprotokoll für Lantus & Levemir für Katzen mit Diabetes

Ich hoffe, das Messen klappt bald. Hometesting

Mein Kater war auch Freigänger.
Wenn ich Ketone im Urin messen wollte, hab ich ihn nicht rausgelassen bis er auf dem Kaklo war. Was sein muss, muss sein.
Du kannst Ketone auch im Blut messen. In meinem GlukometerLink sind auch Ketonmessgeräte erwähnt. Dafür brauht man mehr Blut als für die BZ-Messungen, deshalb erwähne ich das ganz zu Anfang meist nicht. Es ist auch die Messart, die wir bevorzugen.