SDÜ und Flammschutzmittel

Gestern habe ich eine Doku gesehen, in der es um Flammschutzmittel ging, die in ihrer chemischen Struktur mit Jod identisch sind.

Die Katze einer Chemikerin entwickelte eine SDÜ. Der TA sagte, in seinem Studium habe er nichts über SDÜ gelernt, weil diese Erkrankung bei Katzen nicht vorkäme.

Daraufhin wurde das Blut der Katze und der Hausstaub untersucht. Es wurde eine riesige Menge dieser Flammschutzmittel im Staub und in der Katze festgestellt. Katzen sind um ein vielfaches empfänglicher dafür, als wir.

Flammschutzmittel sind unterschiedliche chemische Verbindungen, die sich beispielsweise in Kunststoffgehäusen von Fernsehern und Computern, Katzenbetten, Matratzen, Wohnraumtextilien, etc. befinden.
Garantiert auch in Ginis Filztipi und den '100' anderen Betten, in denen sie so gerne schläft.:frown:

Problematisch sind bromierte Flammschutzmittel, zu denen polybromierte Diphenylether (PBDE), Tetrabrombisphenol A (TBBPA) und Hexabromcyclododecan (HBCDD) gehören. Sie sind seit langem im Einsatz, in der Umwelt weit verbreitet, schwer abbaubar und zum Teil bioakkumulierend; das heißt, sie reichern sich in Lebewesen an.

Die Doku ist noch in der arte Mediathek zu sehen
und wird am So. 20.9. - allerdings schon früh um 7:15 oder so - ausgestrahlt. Sie heißt: Umwelthormone - Verlieren wir den Verstand?
Die Passage mit der Katze ist leider recht kurz und beginnt bei Minute 00.25

Wenn man gezielt nach 'Katze, SDÜ und Flammschutzmittel' sucht, findet man allerlei im Netz darüber.
 
Ja, sehr erschreckend. :frown:
Nur, was macht man mit der Info? Du räumst doch die 100 (ich glaub, die Anführungsstriche sind nicht nötig :grin:) Katzenbetten doch bestimmt nicht weg. Ich kann mir kaum vorstellen, was wir in einem normalen, westlichen Haushalt da tun können. Katze auswildern und eine Katzenhütte aus selbst gefällten Bäumen im Garten bauen? Spätestens im Winter hat Katz' damit sicher wenig Freud'. :growl:
 
Also einerseits ist es einfach interessant, dass es scheinbar bei Katzen vor den 70ern noch keine SDÜ gab.
Gleichzeitig natürlich total deprimierend.

Na ja, und dann... Vorhänge hatte ich eh noch nie, also brominbehandelte Gardinen.
Die werde ich auch sicher in meinem Leben nicht mehr kaufen.

Aber eine neue Matratze steht jetzt an. Ich werde tatsächlich 850 Euro dafür ausgeben, damit ich eine ohne Schadstoffe bekomme.
Auch bei weiteren Katzenmöbeln und Wohntextilien werde ich auf Öko-Tex Standard 100 achten und was es sonst noch so gibt.
Das schöne Tipi zu entsorgen fällt mir schwer, mal sehen. Ich ziehe es aber in Erwägung. Kann ja selbst ein neues nähen.

Zum Glück besitze ich kaum Polstermöbel....eigentlich gar keine, wenn ich drüber nachdenke :smile:. Nur die olle Matratze.

Selbst wenn ich jetzt alles entsorge, was mir verdächtig erscheint, so wie die sympathische Chemikerin in der Doku,
ist das natürlich alles nicht sonderlich beruhigend, weil dies Zeugs eh überall in der Luft herumschwirrt.
Aber bei uns bin zum Glück! bis jetzt nur ich diejenige mit einer Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto).

Ich versuche zumindest diesen Wahnsinn nicht noch zu unterstützen,
indem ich noch mehr darauf achte, keine verpesteten Klamotten mehr zu kaufen.

Also das ist es, was ich mit der Info mache :grin:
...und noch öfter Staubsaugen :wink:
 
Die Hauptursache fuer SDÜ bei Katzen soll, laut meiner Internistin, die erhoehte aufnahme von Jod sein - entweder in der Form von Fisch im Katzenfutter, oder als Zusatzstoff. Katzen sind Tiere die urspruenglich nicht am Meer gelebt, und dadurch eine Diaet mit nur sehr geringen Mengen von Jod gegessen haben. Dadurch sind sie super effizient bei der Aufnahme von Jod im Intestinaltrakt und in der Schilddruese die dieses Jod konzentriert. Hier ihre Erklaerung auf English:

"Cats are inland carnivores, rarely if ever eating ocean fish. Thus, their diet is often or always deficient in iodine. In order to survive this problem they have developed highly efficient intestinal absorption of iodine and iodine conserving thyroid glands. Now we feed our cats ocean-based fish food with iodinated salt and even extra iodine added. We are causing hyper-iodinsim in our domestic cats. The relatively high iodine intake level over years chronically stimulates the cat’s thyroid enzymes to produce excessive levels of thyroid hormones."

Deswegen funktioniert ja auch das ‘y/d’ Futter von Hill's: https://www.hillspet.com/cat-food/pd-yd-feline-dry Was komischerweise anscheinend nicht in Deutschland verkauft wird.

Die meisten Futtersorten haben viel zu viel Jod.
 
Jupp, das mit dem zu vielen Jod im Katzenfutter hatte ich auch gelesen.
Das Hills y/d gibt es auch in Deutschland. Das hatte mir meine TÄ auch vorgeschlagen zu füttern. Aber 1. gibt es nur eine einzige NaFu-Sorte (wird also erfahrungsgemäß spätestens am zweiten Tag verschmäht) und 2. ist das extrem teuer.
 
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