Liebe Forum-Mitglieder
Ich möchte euch kurz über mein telefonisches Beratungsgespräch mit dem Tierspital Zürich berichten.
Ich fand es ein supergutes Beratungsgespräch. Ich war beeindruckt. Viele Aussagen decken sich mit denen des Forums hier.
- Man soll mit Diabetiker-Katzen nur 1 Mal jährlich für ein grosses Blutbild zum Tierarzt oder im Notfall, natürlich sofern die Katze ansonsten gesund ist. Sie bestätigen, dass die Blutwerte beim TA verfälscht sind und deshalb keine Aussagekraft haben
- Sie führen alle Halter mit Diabetiker-Katzen schnellstmöglich ins Hometesting ein
- Die Ärztin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es durchaus möglich ist, mit einem Menschen-Blutzuckermessgerät zu testen. Ich soll aber im Hinterkopf behalten, dass die Testgeräte vielfach tiefere Werte anzeigen als tatsächlich vorhanden, da diese anders geeicht sind. Diese tieferen Werte sind darauf zurückzuführen, dass Menschen die ihren BZ messen frühzeitig alarmiert sind, damit sie nicht in eine Unterzuckerung fallen und noch reagieren können. Sofern man dies im Hinterkopf hat, ist ein Messgerät für Menschen aber genauso aussagekräftig
- Sie bieten für alle Halter von Diabetikern telefonische Beratung an, die Beratungen werden in Rechnung gestellt (eben weil ein Besuch beim TA Stress auslöst und dadurch die Werte verfälscht). Ebenso kann man BZ-Werte des Hometestings per Mail zustellen und wird dann wiederum per Mail beraten oder wenn nötig auch telefonisch (Antwort wird in Rechnung gestellt). Sie sind also das schweizerische Pendant zu diesem Forum hier :-)
- Das Freestyle-Gerät, extra entwickelt für Katzen (ich weiss leider den Namen gerade nicht), kann auf ihrer Internetseite bestellt werden und von jedem TA angebracht werden. Sie empfehlen aber grundsätzlich das Hometesting, da die Freestyle-Geräte vor allem bei BZ-Werten im höheren Bereich ungenau werden. Auch mit dem Freestyle muss man noch 2 Werte mit dem normalen BZ-Gerät machen. Der Freestyle ist vor allem für Feineinstellungen des Insulins bei sehr niedrigen BZ-Werten gedacht, also dann, wenn man schon (fast) im physiologischen Bereich ist, bevor man einen Remissionsversuch startet.
-Sie hat mich sehr gut beraten, meine Tabelle angeschaut, auf Cortison hingewiesen, sich klar gegen Caninsulin und für Lantus als das richtige Insulin ausgesprochen.
- Ich habe mich erkundigt, ob sie eine Erklärung dafür habe, warum Lio Nachts immer höhere Werte (MPre) als tagsüber hat. Sie hat dies so erklärt, dass wenn eine Katze zu hoch eingestellt ist, der Organismus gerne eine Gegenregulation vornimmt. Dann schüttet er Stresshormone aus, die den BZ-Wert erhöhen, damit die Katze nicht in die Unterzuckerung fällt. Sie hat mich darin bestärkt, dass es gut gewesen ist, dass ich die Dosis reduziert habe. Ich soll nun 3-5 Tage eine Kurve messen und dann wieder schauen, wie sich die tiefere Dosis auf den Stoffwechsel auswirkt, mit dem Hinweis, dass ich mich jederzeit per Telefon oder Mail für eine Beratung bei ihr melden kann.
So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Ich finde das Angebot grundsätzlich sehr gut. Vor allem für jene in der Schweiz, die nicht auf das Forum hier stossen. Schade nur, dass sie nicht mehr Aufklärung bei den TA's machen....