Polly's Lena mit Lantus

Hallo Polly,
herzlich willkommen hier.
Bitte besorge Dir die Blutergebnisse von Deinem TA, dann kannst Du sie hier einstellen und ich schaue gerne mal drüber.
Bitte besorge Dir auch unbedingt ein Blutzuckermessgerät. Es reicht ein handelsübliches für Menschen. Die Apotheken (auch online) geben Starterpacks sehr günstig, manchmal sogar (fast) kostenlos ab. Es ist immanent wichtig regelmäßig zu Hause den Blutzucker zu messen. Andernfalls ist eine Einstellung nicht möglich, da Messungen beim TA nicht aussagekräftig sind (wegen der Aufregung) und Du sonst auch nicht weißt, ob Lena vielleicht in eine Unterzuckersituation rutschen könnte.
Günstige Geräte gibts z.B. beim diabetiker-bedarf.de, aber auch in jeder anderen Apo.
Trockenfutter ist ganz ungünstig bei Diabetes, da es einfach zu viele Kohlenhydrate in Form von Getreide, Mais Kartoffeln, Reis etc. enthält. Das macht die Katzen dick und führt vielfach zu Diabetes bzw. unterhält diesen. Das trifft leider auch auf das sog. Diabetiker-Trofu zu. Ideal wäre, wenn Du Lena mit viel Geduld, aber doch so schnell wie möglich umgewöhnen könntest auf diabetikergeeignetes Nafu (auch ohne Kohlenhydrate und Zucker). Davon gibt es etliche Sorten. Die meisten Nafu-Sorten mit Sosse enthalten allerdings auch Zucker. Bitte prüfen mal welche Sorte Du ab und zu gibst (Sosse). Wenn dort Zucker enthalten ist, ist es ebenfalls nicht geeignet.
Für die Umgewöhnung wirst Du allerdings sehr viel Geduld und einen langen Atem brauchen.
Für den Übergang gibt es Tipps, z.B. Trofu-Brösel über das Nafu zu streuen oder das Trofu nach und nach immer etwas mehr anfeuchten etc.
Als schnelle Umstiegsvariante würde ich Dir raten eines der beiden einzigen für Diabetiker geeigneten Trofu-Sorten umzusteigen. Das sind Etosha Wildcat und Power of nature natural cat Meadowland Mix bzw. Fee's Favorite. Beides gibts m.W. nur online.
Mein Sindbad war auch Trofu-Junkie. Er habe direkt darauf umgestellt und ihn dann mit viel Geduld an Barf (Rohfleischfutter) über Monate gewöhnt. Nafu rührt er bis heute nicht an.
Wenn Lena ansonsten gesund ist und Du es schaffst auf geeignetes Futter (für den Rest ihres Lebens) umzustellen, hast Du eine prima Chance, dass sie recht schnell vom Insulin wieder weg kommt.
Du schreibst, dass sie ansonsten gesund ist. Wurden die Zähne gecheckt? Dort gibt es leider auch bei älteren Katzen oft Baustellen, die eine Diabeteserkrankung auslösen können.
Bevor Du das Futter umstellst, besorge Dir aber bitte ein BZ-Messgerät. Denn ohne Messungen kann Lena sonst in den Unterzucker rutschen und Du merkst es nicht.
Bei allem weiteren helfen wir Dir natürlich gerne.
LG
Silke
 
Hallo Silke,
die Blutergebnisse habe ich bekommen, ich wusste nur nicht wie ich das alles hier einstellen kann. Da stehen so viele Daten drauf, dass ich nicht alles eingeben konnte. Ich werde das Protokoll heute nachmittag scannen und dann hier hochladen.
Ein Blutzuckermessgerät habe ich gekauft und gestern abend mal bei mir selbst ausprobiert. Da ich noch nie irgendjemandem eine Spritze gegeben habe oder Blutzucker gemessen habe tue ich mich etwas schwer mit der ganzen Sache. Ich habe Hemmungen, Lena ins Ohr zu pieksen. Das mit der Insulinspritze klappt ein Glück ganz gut...
Das mit dem Trockenfutter weiß ich und auch die Tierärztin hat mir das so gesagt wie du. Aber leider mag sie einfach kein Nassfutter fressen. Wir haben das alles schon versucht auch schon über Wochen, aber sie frisst nur die Soße und schluckt die Bröckchen nicht mit runter. Die Katze hat in ihren 15 Lebensjahren viele Mäuse gefangen und keine einzige davon gefressen...
Ihre Zähne sind alle in Ordnung. Sie ist außer der Diabetes echt ganz gesund. Wir haben das wohl früh genug gemerkt.

Ich werde mir das Trockenfutter, dass du geschrieben hast besorgen. Aber insgesamt macht mir das Fressen jetzt ziemlich große Sorgen. Denn wir haben noch eine zweite Katze "Lilli" und die frisst Nassfutter. Leider bisher mit Zucker :frown: und Lena leckt davon immer in unbemerkten Momenten die Soße ab. Nun stelle ich die Lilli auf zuckerfreies und Diabetiker geeignetes Nassfutter um, aber sie frisst es nicht und mäkelt wie verrückt. Die Lena ist aber jetzt so drauf, dass sie die leckere Soße davon ableckt aber das Trockenfutter nicht mehr nimmt. Da hatte mir die Tierarztpraxis ein Diabetiker Trockenfutter gegeben das eigentlich auch nicht 100 % geeignet ist.

Am schlimmsten ist für mich im Moment, dass wir in 2 Wochen für 6 Tage in Urlaub fahren. Eine Katzensitterin wird die Lena ein Mal am Tag spritzen aber kein zweites Mal schaffen. Die Tierärztin sagt, das wäre nicht so schlimm und besser als würde sie gar nicht oder zu viel gespritzt. Ich mache mir jetzt echt ziemliche Sorgen, wie das mit dem Futter bis dahin wird. Was meinst du? Ist es gefährlich wenn die Katze jetzt eingestellt wird und dann 6 Tage quasi einen Rückschritt macht?
Ich danke dir für deine Einschätzung im Voraus
Liebe Grüße
Polly
 
Hallo Polly,

herzlich willkommen hier im Forum:blumen2:

Du musst wirklich kein Mitleid mit deiner Lena haben. Das Blutzucker messen wird zum Ritual und ist nur ein kleiner Pieks, der ihr Leben rettet. Wenn dein kleines Kind Diabetes hätte, müsstest du auch messen - anders geht es nicht. Es gibt wirklich schlimmeres:nice:
Das Ohr muss warm sein, dann kommt Blut. Versuch mal ganz oben an der Ohrspritze zu stechen. Am Anfang sind die meisten Katzen sehr geizig mit dem Blut, aber die Ohren lernen tatsächlich zu bluten und dann ist es ein Kinderspiel. Natürlich immer belohnen und am besten einen Mess- und Spritzplatz aussuchen und nur da wird das Ritual abgehalten. Alle anderen Plätze sind sicher für Lena. Hometesting

Wenn tatsächlich keine weiteren Erkrankungen vorliegen, dann würde ich davon ausgehen, dass das ungeeignete Futter Schuld an der Erkrankung ist.
Auch deine andere Katze ist gefährdet, sie bekommt leider auch ganz falsches Futter.
Kannst du sie nicht getrennt füttern? Steht das Futter zur freien Verfügung? Dann würde ich das ändern.
Versuch doch mal geeignetes Futter mit Soße (ohne Getreide) mit dem Zuckerzeug zu mischen. Erst z.B. 50:50 und wenn sie es akzeptiert, dann nimmst du mehr vom guten Futter.

Ohne Futterumstellung wird das nichts mit der Einstellung. Daher ist es gut, dass du das empfohlene Trockenfutter besorgst.

Das mit dem Urlaub ist ja blöd - war bei uns leider auch so. Manche sagen den Urlaub ab, andere suchen eine Spritzvertreung.
Gibt es niemanden, der das 2x täglich machen kann? Vielleicht eine Tierarzthelferin gegen Entgelt? Eine Schülerin ?
Natürlich ist einmal spritzen besser als keinmal, aber es ist gerade in der Anfangszeit suboptimal.
Auch messen wäre gut - du stellst ja das Futter um, und da kann der BZ sinken.

Zum Glück hast du noch 2 Wochen und wenn das Messen gut klappt und wir die Werte sehen, kann man die Situation besser einschätzen.
 
Hallo Polly,
Petra hat recht. Natürlich ist es nicht so schön die Katze mehrfach täglich zu pieksen, aber es gibt nunmal keine Alternative dazu und die Katzen gewöhnen sich ganz schnell daran. Bei dem Ritual ganz viel streicheln und loben und hinterher diabetikergeeignete Leckerlis (z.B. Katzensticks, Käserollis) verteilen ist wichtig.
Mein Sindbad schnurrt sogar dabei, zu Anfang mussten wir ihn zu zweit festhalten.
Am besten Du bastelst Dir eine Reissocke (dünne Socke mit rohem Reis gefüllt). Die einige Sekunden in der Mikrowelle aufgeheizt und damit das Ohr ganz schön aufwärmen. Dann noch ein wenig reiben und dann klappt es auch mit dem Blutstropfen. Und nicht aufgeben, wenn es nicht gleich klappt. Geduld und üben, üben, üben.
Eine vernünftige Einstellung mit Insulin und damit die gute Chance auf Remission bekommst Du ohne Hometesting einfach nicht hin. Das sollte schon Ansporn genug sein.
2x täglich spritzen und messen ist für eine Urlaubsvertretung eigentlich schon erforderlich. Wir hatten ein ähnliches Problem und haben aber ganz schnell eine super Urlaubsvertretung über betreut.de gefunden, sogar 2 x.
Evtl. wäre das auch eine Option für Dich.
Grundsätzlich solltest Du beide Katzen auf diabetikergeeignetes Futter umstellen. Das braucht manchmal seeeeeeehr viel Geduld und langen Atem. Bei Lilly ist es zwar nicht ganz so dringend wie bei Lena, aber gesund ist Zuckerfutter so oder so nicht. Katzen sind oft extrem hartnäckig was ihr Futter betrifft. Bei meinem Sindbad hat die Umstellung von Trofu auf Barf Monate gedauert.
Du könntest für Lilly das Zuckerfutter mit dem anderem mischen in einem Verhältnis was sie gerade noch akzeptiert und dann das Verhältnis ganz, ganz langsam und schrittweise anpassen. Zur Not auch mal 1 Tag (aber nicht länger) hungern lassen, bis der Hunger es dann eben mal reintreibt. Sie ist ja keine Diabetikerin, da geht das schon mal. Hast Du mehrere Sorten ausprobiert? Manchmal mit viel Geduld und ausprobieren, findet sich dann doch eine Sorte die gemocht wird. Gerne gefressen wird z.B. das animonda vom Feinsten adult oder kastrierte Katzen. Recht fein von der Konsistenz her ist das Kattovit Sensitive. Das Miamor Pastete wäre auch geeignet.
Wenn Lena so gerne Sosse mag, dann könntest Du Pate-Futter kaufen und zusätzlich mit Wasser mischen. Das ist dann quasi nur Sosse. Vielleicht akzeptiert sie das dann eher?
Also dran bleiben und dann kannst Du in 2 Wochen schon viel erreichen.
LG
Silke
 
Hallo,
ihr seid so lieb und gebt mir so viele gute Tipps. :smile: Ich habe verschiedene Nassfutter Tütchen für Lilli gekauft, die ohne Zucker, ohne Getreide und andere blöden Sachen sind. Ein halbes Tütchen frisst sie dann weil es neu und interessant ist aber den Rest dann schon nicht mehr. Es ist ja auch so, dass die besten Futter ohne Soße sind und die Lilli frisst es dann auch nicht wirklich gerne. Ich probiere seit Lenas Diagnose verschiedene Sorten aus. Aber dann ist das Mäkeln ja auch hausgemacht, wenn die Katze jeden Tag etwas anderes bekommt. Ich probiere, die von euch genannten auch mal aus.

Heute haben wir zum ersten Mal den Blutzucker gemessen und es ging ganz gut. Ich hatte sie auf dem Arm und habe gestreichelt, mein Mann hat dann gepiekst. Das Meßgerät zeigte 400 an, wir messen später noch einmal.

Hier sind nun die Daten vom Labor:
Fructosamine: 804.4
AP: 48
GLDH: 33,5
ALT (GPT): 50.9
CK: 48
Gesamteiweiß: 79.4
Albumin: 44.2
A/G-Quotient: 1.3
Harnstoff: 7.4
Kreatinin: 89
Natrium: 145
Phosphat-anorg: 1.6
Calcium: 2.8
Kalium: 4.3
Eisen: 10.6
Lipase: 37.9

SDMA: 0.88
Thyroxin: 1.3

Das mit dem Katzensitter ist deshalb blöd, weil ja die Spritzzeiten schon ziemlich pünktlich sein sollten. Die Sitterin, die sonst bei uns füttert, geht noch zur Schule, hat aber so viele Termine dass sie nie zur gleichen Zeit bei uns sein könnte. Nun macht es eine ganz liebe Kollegin von meinem Mann, die auch Erfahrung mit kranken Katzen hat.
 
Bei der Futterumstellung werden meist hochwertige Sorten nicht sofort genommen. Schau dich doch auch mal in Drogerien ind Supermärkten um. Da gibt es auch geeignetes Futter.
Mein Mäkler Mäggi hat sehr gerne fischige Sorten gefressen, ich glaube das lag daran, dass das mehr gerochen hat.

Es freut mich, dass ihr nun eine Urlaubsbetreuung gefunden habt. Das klappt bestimmt. Ihr seid ja nur 6 Tage weg.

Der BZ ist schon sehr hoch. Ist der nächste Wert im gleichen Bereich, solltet ihr unbedingt die Dosis erhöhen.
 
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