Hallo Lou,
herzlich willkommen auch von mir hier.
Bitte höre auf meine Vorschreiberinnen. Das Vorgehen bei zu hohen Werten die Insulindosis zu reduzieren hat noch NIE etwas gebracht und ist sehr gefährlich wegen der auftretenden Ketone. Leider hält sich diese "Mär" von der Gegenregulation hartnäckig bei den TÄ.
Die Bauchspeicheldrüse von Kasi ist aktuell einfach überlastet und braucht Unterstützung in Form von externem Insulin. Du musst Dir das so vorstellen wie ein überlasteter Muskel oder ein überlastetes Herz. Je länger und stärker die Überlastung dauert, je schlapper wird die BSD und je mehr Insulin braucht es dann um wieder gute Werte zu kommen.
Je länger Du also wartest ihm die nötige Unterstützung mit Insulin zu geben, desto höher wird die Dosis sein, die Kasi braucht, um ihn gut einzustellen.
Das Lantus zu reduzieren oder wegzulassen, wäre so als wenn Du bei einem überlasteten Herzen das Herzmedikament auf Minumum reduzierst oder ganz weglassen würdest. Genauso bei einem zu hohen Blutdruck. Da käme auch kein Arzt auf die Idee das Medikament abzusetzen oder zu reduzieren nur weil der Blutdruck mit der aktuellen Dosis immer noch zu hoch ist. Im Gegensatz, da wird die Dosis erhöht und die Medikamentengabe ggf. angepasst.
Die Gabe habt Ihr angepasst, indem auf Lantus umgestellt wurde, leider wurde nun die Dosis auf fast "homöopatische" Mengen reduziert. Das ist fast das Gleiche wie es ganz wegzulassen. Es bringt nichts außer gefährliche Ketone zu erzeugen und die Katze leidet darunter.
Wie schon geschrieben, haben wir hier die geballte jahrelange Erfahrung bei der Einstellung von vielen Katzen, davon etliche mit Akromegalie. Viele sind in Remission gegangen, viele haben noch viele Jahre mit einer guten Einstellung gelebt oder leben damit. Eine Katze wegen Unterzuckerung haben wir hier noch nie verloren.
Wir hatten hier schon etliche Fälle, wo die Halter bereits länger bei renommierten TK-Profs waren, die in TÄ-Kreisen als Diabetesspezialisten gelten und dort auch viel Geld gelassen haben und doch haben sie erst eine gute Einstellung geschafft als sie die Einstellung nach dem Einstellungsprotokoll aus diesem Forum hier vorgenommen haben.
Die meisten TÄ schrecken schnell zurück, wenn mehr als 3 IE als Dosis benötigt werden und denken sofort an Gegenregulation. Es hat sich aber gezeigt, dass manche Katzen eben mehr Insulin brauchen, aus welchen Gründen auch immer, um eine gute Einstellung hinzubekommen. Oft sinkt der Insulinbedarf dann bald, wenn die "Werte" geknackt wurden. Aber dafür musst Du eben erhöhen bis es soweit ist.
Gib Dir einen Ruck und nimm das Insulinmanagement selbst in die Hand. Wenn es Kasi schlecht geht oder schlimmer, wird Deine TÄ traurig schauen, aber Du tust es für Dein Tier und Du alleine entscheidest. Da wäre mir persönlich egal, ob ich mich über die Meinung der TÄ hinweg setzen würde. Auch gute TÄ wissen nicht alles. Und gerade bei der Einstellung mit Insulin kennen sich die wenigsten gut aus.