Schönen guten Morgen,
Haben gestern die Zeiten zum Messen etwas geschoben (um zu merken, ob er doch zu weit fällt) und haben bis +6 gemessen, haben danach ihn aber nicht mehr gepiekt und +8 nur nochmal Futter gegeben, weil es ihm gut zu gehen schien. Sind heute bei 337mg/dl und 0,4mmol/L Ketone rausgekommen. Hat heute 3,0IE bekommen. Tobt jetzt mit Schnipsel.
Huhu Kristiana,
zur Zeit kümmern sich 9 Erwachsene und 4 fast Erwachsene aktiv um den Diabetes von Mukmuk
- nicht alle gleichzeitig, aber so, dass sie für einander einspringen können (sollten).
Das mit der Einigkeit ist so eine Sache. Nach Außen sind wir ein "wir", weil es für Außenstehende leichter ist und wir ja eh alle verantwortlich sind - egal, wer etwas getan oder nicht getan hat. Anders ist es für Außenstehende sehr verwirrend (da nicht überschaubar und auch gegen die alltägliche Erfahrung) und für uns wäre es gefährlich - den Zustand kennen wir, wenn jeder sich nur für das verantwortlich fühlt, was er macht/sagt/nicht macht. Da passierte dann sowas wie, einer geht irgendwohin los und ein anderer wacht dann da auf und weiß nicht, wo er warum ist und was er da getan hat - selbst wenn es einfach ein Eis essen war. Oder ein Außenstehender ist sauer und der, der nicht dabei war, weiß garnicht, was falsch gelaufen ist. Oder aber einer hat keine Lust auf einen wichtigen Termin, denkt, dass es ihn nicht betrifft und geht nicht hin. Oder einer isst was und geht nach innen, ein anderer kommt raus und denkt sich, dass "er" noch nicht gegessen hat - stell dir das 3 bis 5 Mal vor
- für den Körper nicht so toll.
Wir mussten lernen mit einander zu kommunizieren und einige auch, sich auf die Kommunikation einzulassen - andere mussten lernen andere "sein zu lassen" und sie zu akzeptieren. Bis heute kann nicht jeder mit jedem Reden - zum Teil auf Grund der Barrieren - aber wir tauschen inzwischen Nachrichten aus oder spielen innen "Stille Post" untereinander, die sich nicht direkt erreichen. Und das ist auch das, was wohl der größte Zeitfresser ist. Da wo ein Mensch einfach "macht" - müssen wir planen und reden und am besten alle Eventualitäten so gut es geht bedenken.
Mukmuk und Schnipsel haben einen großen Teil dazu beigetragen in der Anfangsphase nach der DIS Diagnose, uns zusammen zu halten. Keiner war bereit die beiden wegzugeben, das hast du richtig verstanden
. Jeder wollten die beiden gut versorgt wissen - also waren wir gezwungen zusammen zu arbeiten. Mit Therapie übertrug sich das auf andere Lebensbereiche und wir vertrauten uns gegenseitig immer mehr. Wo einzelne früher genervt waren und keinen Sinn in der Therapie sahen, sind sie nun ganz zufrieden und passen besonders auf alle auf.
Inzwischen ist es selten, dass wir nicht zumindest eine Basis als Konsens finden, auf der dann sich der Rest mit der Zeit findet.
Ein Unterschied zur anderen Gemeinschaften ist: Wir können uns nicht aus dem Weg gehen - jeder Konflikt muss bearbeitet werden. Es sind halt keine getrennten Leben möglich bzw. getrenntes Leben ist nur im innen möglich - wir akzeptieren das, wenn sich jemand so entscheidet - alle anderen müssen sich arrangieren. Und klar kann man sich umentscheiden.
TV/PC Zeiten/Berufswahl usw. bekommen ganz andere Bedeutung. Für uns kann der Tag nicht genug Stunden haben
, damit jeder, der will, auch etwas vom Leben hat
.