Gabi´s Lukas - Einstellung mit Lantus

Lukas

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Hallo zusammen,

ich habe Lukas vor ca. 2 Jahren von der Straße geholt. Er saß schon ein paar Tage vor einer Pizzeria, niemand kannte ihn, niemand wollte ihn. Bin mit ihm direkt zum Tierarzt. Er hatte ein verkrüppeltes Ohr, wahrscheinlich Bißverletzung, war aber schon gut abgeheilt, er hatte noch ein paar kleine Krusten im Nacken , außerdem Ohrmilben und Flöhe. Mit dem verkrüppelten Ohr hat er bis heute Probleme, wahrscheinlich, weil es nicht gut belüftet wird. Eigentlich wollte ich ihn nur für die Behandlung aufnehmen und ihn dann wieder zurück bringen, es stellte sich aber ganz schnell heraus, dass er kein Straßenkater war. Die erste Zeit ist er geflüchtet, wenn hier ein Fenster auf war. Also habe ich ihn als Wohnungskater behalten . Lukas hatte immer mal wieder einen Tag, an dem es ihm nicht so gut ging, er war dann ruhiger und hat sich ein wenig zurückgezogen. Ich hatte schon evt. Pflanzen in verdacht, habe aber nirgendwo Bißspuren gefunden.

Am 04.05.24 (Samstag) war auch wieder so ein Tag, aber dieses mal schien es ihm viel schlechter zu gehen. Er hat sich unter das Bett bis in die letzte Ecke verkrochen, hatte auch seit morgens nichts mehr gefressen. Am nächsten Tag war es noch nicht besser. Ich hab in der Tierklinik angerufen, dort sagte man mir schon, dass Blutabnahme am Wochenende richtig teuer wird. Ich bin dann ohne Lukas hin und hab mir Päppelnahrung (Hills a/d) geholt, außerdem noch Calo-Pet. Füttern war ne Katastophe, gerade mal 5g a/d hab ich ihn ihn rein bekommen, Calo-Pet ging gar nicht. Am Montag bin ich dann mit Lukas hin. Bei der Blutuntersuchung hatte er einen erhöhten Glucose - Wert, was die Ärztin aber auf den Stress schob, da Lukas keinerlei Anzeichen für einen Diabetes hatte. Ansonsten waren die Blutwerte wohl nicht so schlecht. Er hat dann noch Mirataz zur Appetit-Anregung mitbekommen, hat aber auch nichts gebracht. Weiter hat die Ärztin nichts gemacht. Am nächsten Tag bin ich dann hier in der Nähe zu einem Tierarzt gefahren, bei dem ich auch schon ein paar mal mit den Hunden war, der hatte aber auch keine wirkliche Lösung. Lukas ging es immer schlechter, ich hab nur mit Müh und Not kleine Mengen Futter in ihn hineinbekommen. Deshalb hatte ich ihm in den letzten Tagen über den Tag verteilt immer mal 10 ml NaCl unter die Haut gespritzt. Ich denke, dass er deshalb optisch noch ganz gut aussah. Am Mittwoch war sein Zustand noch unverändert, ich bin dann nochmal zu einer anderen Ärztin, sie hatte Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenentzündung und daraufhin behandelt. Er hat als Antibiotikum Duphamox bekommen, gegen Übelkeit Vomend und Gastro-Save Gel für den Magen. Zu Hause hat er sich erst einmal wieder verkrochen…..3 Stunden später kam er aus seinem Versteck und sah etwas munterer aus. Er lies sich gut mit der Spritze füttern, was habe ich mich gefreut. Am Freitag bin ich wieder zu dieser Ärztin, er hat noch eine Duphamox-Spritze bekommen und eine Vomend. Sie hat mir dann je 3 Spritzen mitgegeben, Duphamox jeden 2. Tag, Vomend nach Bedarf. Er hat zu dem Zeitpunkt auch schon allein das Hills a/d gefressen. Die Vomend hab ich gar nicht mehr gebraucht, Duphamox hab ich natürlich zu Ende gegeben, obwohl es ihm schon nach der 2. Spritze wieder gut ging.
So ganz der Alte war er aber noch nicht, er war soweit wieder gesund, aber vom Verhalten her irgendwie anders, er war nicht mehr ganz so aktiv. Ca. 3 bis 4 Wochen später viel mir auf, dass er vermehrt trinkt. Ich bin dann am 20.06. wieder zu dieser Ärztin, ich wollte nochmal Glucose untersuchen lassen, diesmal aber mit Fructosamin, da ich schon Verdacht auf Diabetes hatte. Die Bestätigung kam dann am nächsten Tag. Sie rief mich an, ob ich nochmal zur Besprechung in die Praxis kommen könnte, Lukas bräuchte ich nicht mitbringen. Tja, und dann kam sie ganz begeistert mit Senvelgo an, sie hätte schon 2 Katzen, die das bekommen und das sei wirklich klasse. Einerseits war ich froh, dass ich Lukas nicht zum Einstellen des Insulins in der Praxis lassen musste (so kannte ich es noch von früher), andererseits hatte ich Bedenken, da er es hasst, mit ekeligen Sachen zwangsgefüttert zu werden. Ich habe noch am selben Abend, dem 21.06. mit Senvelgo begonnen. Dann habe ich mich die Tage drauf erst einmal über das Medikament informiert. Anfangs hab ich noch nicht viel gefunden, außer ein paar begeisterte Tierärzte und die Senvelgo-Werbung. Und dann bin ich Gott sei Dank auf euer Forum gestoßen und den link zur FDA und ihrem Warnschreiben an die amerikanischen Tierärzte bezüglich Senvelgo. In einem anderen Forum hab ich noch einen link gefunden zu einem Schreiben, in dem die FDA Böehringer Ingelheim abmahnt, wegen falscher und irreführender Werbung. Ich habe mir dann sofort Ketostix für die Urinmessung besorgt (ich weiß, im Blut ist besser) und habe täglich gemessen. Ich hatte auch bereits angefangen, den Glukosewert zu messen. Senvelgo hätte bei Lukas ca. 8 Wochen gereicht. Ich hatte mir gedacht, ich kann die Zeit nutzen, das mit dem Glucose Messen zu üben, und dann auf Lantus umzusteigen. Bei der Keton-Messung am Mittwoch (03.07.) sah es so aus, als ob sich das negativ - Kästchen innen leicht dunkler färben würde, ich war mir aber nicht sicher. Am nächsten Tag war es noch ein wenig dunkler im inneren, überwiegend hatte es aber die negativ-Färbung. Trotzdem war mir das jetzt zu gefährlich, da der Wert im Urin viel später anschlägt als im Blut und unter Senvelgo die Gefahr einer DKA erhöht ist, auch bei guten Glukosewerten! Ich habe dann am Freitag Abend Senvelgo weggelassen. Ich möchte jetzt so schnell wie möglich auf Lantus umsteigen. Gestern war ich wieder bei der Ärztin, aber leider konnte ich nicht vernünftig mit ihr reden. Sie sagte, sie sei erst dieses Jahr auf zwei Katzen-Diabetes- Fortbildungen gewesen und dort sagte man ihr, dass Caninsulin das 1. Mittel der Wahl sei (auch bei Katzen!), dann ProZink und dann evt. Lantus, sie könnte mir aber gern sofort das Prozink geben. Sie sagte mir noch ganz Stolz, dass sie einen Diabetiker-Kater in Behandlung hat, der schon seit 5 (!) Jahren erfolgreich Caninsulin bekommt und ihm ginge es sehr gut damit. Ich hab sie erstaunt angeschaut und geantwortet, dass ich hoffe, Lukas in 5 Monaten in Remission zu bekommen, darauf hat sie dann nichts gesagt. Sie hatte zum Glück ein Keton-Meßgerät, der Wert war 0,7. Sie meinte, bis 1 ist ok, da kann ich Senvelgo geben. Ich hab aber noch mal nachgeforscht, 0 – 0,5 ist bei gesunden Katzen normal, bei Diabetikern ist bis 1 ok. Da man Senvelgo aber auf keinen Fall Katzen geben soll, die zu Ketonen neigen, finde ich ihren Rat sehr fahrlässig. Lukas bekommt von mir kein Senvelgo mehr! Jetzt bin ich verzweifent auf der Suche nach einem Tierarzt, der mit Lantus verschreibt. Ich hab schon für Senvelgo soviel Geld zum Fenster rausgeworfen, möchte jetzt nicht erst noch Geld (und Zeit) mit ProZink verschwenden, aber gar nicht behandeln geht ja auch nicht.

Was mir auffällt, unter Senvelgo hat Lukas sehr viel getrunken, jetzt trinkt er kaum noch, obwohl die Werte steigen. Er liegt auch viel rum und schläft, lässt sich auch nicht zum Spielen motivieren, auch während der Behandlung mit Senvelgo, obwohl die Glucose-Werte da gar nicht so schlecht waren. Er wirkt aber auch nicht richtig krank. Ich hoffe, dass er bald wieder munterer wird.

Ich bin wirklich froh, dieses Forum hier gefunden zu haben , habe die letzten Tage auch schon sehr viel gelesen, aber das war so eine Informationsflut, dass ich mir das alles gar nicht merken konnte.

Aber ich habe hier doch schon einiges gelernt, z.B. wie man testet und mittlerer weile klappt es auch schon ganz gut. Mein größtes Problem ist, das Ohr warm zu bekommen, ich muß den armen Kerl oft 3 – 5 mal stechen, bis endlich ein Blutstropfen kommt.

Ich bin sonst nicht in Foren unterwegs und kann mich schriftlich nicht so gut ausdrücken, komme oft komisch rüber, falls ich mal unfreundlich klingen sollte, das ist nicht so gemeint!!!

Sorry, dass es so lang geworden ist!

LG, Gabi
 
Lukas Werte steigen immer weiter, gerade gemessen 271 (er hat die letzten 3 Stunden nichts gefressen)
Soll ich zur Not mit ProZink anfangen? Morgen kommen die Insulinspritzen für Lantus, für ProZink muß ich aber nochmal andere kaufen, oder?
Ich finde es so entmutigend, daß es so schwer ist, Lantus zu bekommen.
Morgen früh geh ich nochmal zu einem anderen Arzt, vielleicht ist er ja zugänglicher.
 
Hallo Gabi und herzlich Willkommen bei uns im Forum mit Lukas :blumen2:

Ich kann dir nur raten, die TÄ in deiner Gegend telefonisch abzuklappern und zu fragen, ob da jemand dabei ist, der Lantus verschreibt. Falls du auf die Schnelle nichts erreichst, kannst du auch erstmal mit ProZInc beginnen. Das ist besser als nichts. Du kannst die U100-Spritzen dafür nutzen, musst nur die Dosis umrechnen.
 
In einem anderen Forum hab ich noch einen link gefunden zu einem Schreiben, in dem die FDA Böehringer Ingelheim abmahnt, wegen falscher und irreführender Werbung.

Könntest du diesen Link hier mal posten? Würde mich interessieren.
 
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