Elke's Findus - Erfahrungsbericht

Elke

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Erfahrungsbericht Findus 10.07.2008


An einem Samstag im November 2005 verhielt sich mein damals sechs jähriger Kater Findus für mich sehr auffällig. Er schlief nur und fraß nix.Völlig ungewöhnlich für meinen bis dato so verfressenen „Dicken“
Selbst mit seinen so heiß geliebten Aldi Stängelchen konnte ich ihn nicht locken. Anfangs glaubte ich noch an eventuelle Prellungen durch eine Prügelei denn es war ein neuer Kater im Revier der unbedingt bei uns einziehen wollte. Doch als ich ihn Samstags und Sonntags beobachtete viel mir vor allem auch vermehrtes trinken auf. Wenn er mal aufstand und das tat er selten in diesen beiden tagen, dann um an den Wassernapf zu wanken und ihn komplett zu leeren. Da ich gelernte Arzthelferin bin waren meine Gedanken recht schnell bei Diabetes. Montags dann schnappte ich mir meine Fellnase und ab zum Doc. Dort wurde Blut abgezapft und auch vor Ort sofort ein BZ Test gemacht nachdem wir uns unterhalten hatten. Der BZ lag bei 500 doch mein TA vertröstete mich und meinte – das muss nix heißen das kann auch durch die Aufregung kommen. Trotzdem spritzte er Findus Insulin. Er sprach von 6 Einheiten doch heute weiß ich das er 6 ml spritzte. Am nächsten Tag möge ich wieder kommen zum erneuten messen und eventuell Spritzen. Er spritzte ihm außerdem noch ein Antibiotika. Ich mit meiner geliebten Fellnase wieder nach Hause – er aus der Transportkiste raus und sofort ans Futter (damals noch Trofu L) - juhu er fraß wieder für mich ein super Zeichen. Am nächsten Tag dann die gleiche Prozedur wir wieder zum TA messen BZ zu hoch und wieder eine Spritze – das sollten wir nun die komplette Woche machen früh und Abends dort hinkommen zum einstellen.
Die Werte schwankten zwischen 150 und 500. Mittwochs dann war der Fructo da er war viel zu hoch.- Freitags dann bekam ich vom TA ( dem ich bis dahin absolut vertraute, er hatte mir ja erzählt er hätte auch mal nen Diabetes Kater gehabt) ein Fläschchen Insulin ( Insuman comb25) und Spritzen (mit ml Scala – ist mir aber auch erst später aufgefallen ich war so nervös) und nen kurzen Lehrgang wie man spritzt ach ja und TROFU Diabetic klar.
Da stand ich nun mit Findus, dem Trofu dem ganzen Kram und wusste eigentlich gar nix – und zeit hatte der Doc auch nicht mehr. Allerdings eine Frage beantwortete er mir – ich meinte – wenn Findus gut eingestellt ist kann er ja doch noch ein paar Jahre bei mir bleiben ?? Seine Antwort hat mich fast aus den Schuhen gehauen. Nein meinte er ,länger als ein Jahr haste den nicht mehr .
Mir liefen die Tränen bis nach hause und hier dann auch noch den halben Abend – doch dann setzte mein Hirn wieder ein. Ich dachte mir das kann doch alles gar nicht sein – Menschliche Diabetiker sterben auch nicht nach nem Jahr und ich setzte mich an meinen Computer und fing an zu suchen.
Bei meiner Suche ( das komplette WE verbrachte ich hier) landete ich auch auf Helgas Seite. Ich muss sagen das war für mich ein Segen und für Findus bedeutete es leben. Der TA hatte mir die Dosierung 2 x 8 I.E. genannt aber mir ml Spritzen gegeben- klar spritzte ich die 8 „I.E.“ - heute kann ich sagen Gott sei Dank hatten wir damals noch TROFU.
Nach der ersten durchlesenen Nacht war klar ich machte alles falsch was es falsch zu machen gab. Hatte das falsche Insulin, die falschen Spritzen, gab ihm viel zu viele Einheiten fütterte das falsche Futter und Hometesting ????? davon war überhaupt nie die Rede gewesen. Hätte ich so weiter gemacht er wäre einige Wochen später ( wenn’s überhaupt so lange gedauert hätte) tot gewesen. Ich hätte meinen eigenen Kater tot gespritzt. Ich fuhr Samstags in die Praxis und holte mir ein BZ Messgerät plus alle Teststreifen die wir in den anderen Geräten hatten g war ne ganz schöne Menge. Ich nahm Lanzetten mit und fuhr in die Apotheke. Dort holte ich mir U40 Insulinspritzen.
Wieder zu Hause schnappte ich mir meinen Dicken und los gings nach Zeichnung pieksen grinz für Findus wars Horror aber da musste er nun durch. Zimperlich beim pieksen war ich nicht – ist ja mein Job und es dauerte nicht lange das hatten wir einige Werte. Zwischendrin hing ich wieder vorm Computer und las mich durch. Ich war zwar angemeldet aber schrieb nicht im Forum. Ich änderte von mir aus die Dosierung
Auf 2 I.E. und ab da warens auch I.E. blieb aber bei Insuman comb erst mal da ich im Forum las das die Wirkweise ähnlich vom Caninsulin war.
Findus ging es wieder super. Er spielte wieder , hatte glänzendes Fell war unterwegs – alles völlig normal wie vor der Diagnose. Seine Werte allerdings damit war ich nicht so wirklich zufrieden. Die Umstellung aufs Nassfutter glückte eigentlich recht problemlos – obwohl er auch heute noch ein TROFU Suchti ist – doch er ist ein super problemloser der wenn er Hunger hat frisst was es gibt. Und da er auch vorher einmal am Tag Nassfutter bekommen hatte war das überhaupt nicht schwierig. Schwierig war allerdings das Futtermanagement. Er ist halt ein Genießer wie sein Frauchen und wars gewohnt immer ans Futter zu können. Das sollte nun plötzlich nicht mehr gehen? Das verstand er nicht. Bis ca Mai 2006 dosierte ich ihn alleine die Werte waren nicht toll aber auch nicht so schlecht wie bei Einstellung durch den Doc. In dieser Zeit suchte ich mir einen neuen TA. Ein neuer sehr junger hatte grade neu eröffnet und ich rief an und wir redeten ne Weile. Ja er habe Erfahrung mit Diabeteskatzen er habe in einer Tierklinik gearbeitet – na Super ! Wir also hin gefahren und das war wirklich klasse. Lange ausgiebige Untersuchung, Blutabnahme, langes Gespräch. Er sah sich meine Werte an, machte neue Vorschläge, und wir bekamen Caninsulin. Vom händling war das wie gesagt dem Insuman ja sehr ähnlich also kein Problem.Es lief alles recht gut der Fructo war zwar immer noch zu hoch doch wesentlich besser und meiner Fellnase gings gut. Außer das er immer Kohldampf schob. Im KD Forum hatte ich mittlerweile zwei oder drei mal etwas gepostet und so kam ich ins Gespräch mit Heidrun. Aus einem Schreiben wurden ne Menge Mails – ich klagte ihr mein Leid des immer hungrigen Findus und sie riet mir zum Wechsel auf Lantus oder Levemir – wobei sie Levemir bevorzugte da sie es kannte. Da ich mich aber ja im KD „schlau“ gelesen hatte, hatte ich einen wahnsinns Respekt vor den LZ Insulinen. Zu viele Horrorstorys geisterten da durchs Forum. Ich zögerte doch der Gedanke ließ mich nicht los. Da gab es also ein Insulin mit dem mein geliebter Fellknäul immer fressen konnte wann er wollte und das regelmäßigere Werte machen sollte und das eventuell sogar zu einer Remission führen konnte ....Auf der anderen Seite ich arbeite den ganzen Tag bin nicht immer zu Hause – was wenn ihm etwas passiert. Im Oktober 06 musste ich dann ins Krankenhaus nach einem Unfall- Eine Woche. Meine Tochter Yvonne damals 15 übernahm das Spritzen – doch es wurde zum Eklat zu dem sie eigentlich nichts konnte. Findus ist völlig auf mich fixiert. Er kam also nicht zu den Spritzzeiten wenn sie ihn lockte, sie fand ihn nicht. So blieb die ein oder andere Spritze eben nicht gesetzt. Vielleicht ging auch mal eine daneben wer weiß das schon . Kurz nach meiner Heimkehr ging es Findus schlechter. Erst schleichend das Fell wurde ruppig strohig, er fraß nicht gut er verkroch sich doch er kam zum spritzen und fraß auch immer nach Aufforderung. Bis Sonntag ging es einigermaßen ich konnte es mir nicht wirklich erklären. Auf Ketone messen darum hatte ich m ir bis dato keinerlei Gehdanken gemacht Findus ist Freigänger und er pieselt niemals in das Kaklo. Das steht zwar da aber genutzt wird’s nur von den Nachbarskatzen. Also wie sollte ich das tun ? Ich kam auch gar nicht auf die Idee. Doch ihm gings immer schlechter. Er fraß nun Sonntags Abends gar nix mehr lag nur noch atmete schwer ich war am verzweifeln. Montag Abend nach der Arbeit wollte ich sofort zum Doc. Montag in der Mittagspause kam ich heim, da lag mein Findus auf der Seite er konnte nicht mehr laufen und atmete sehr schwer. Kein schnurren und keine Begrüßung er konnte kaum noch sein Köpfchen heben. Ich bin bald abgedreht. Sofortiger anruf beim Doc der hatte eigentlich Mittagspause. Ich beschrieb was ich sah er meinte pack ihn sofort ein bring ihn her ich bin da. Wir fuhren los 20 km ziehen sich wie Kaugummi – der Doc nahm Blut ab und hängte sofort eine Infusion an – die Werte eine Katastrophe Findus hatte eine Ketoaszidose . An diesem Tag durfte ich ihn mit nach hause nehmen der Doc hoffte eine Besserung durch die Infusionen. Doch es wurde nicht bessser . Er lag nur auf der Seite bewegte nur die Augen meine Panik wurde immer größer . Abends war ein telefonat mit dem Doc vereinbart – er meinte morgen früh um sieben bin ich da – bring ihn er muss da bleiben. Oh weih aber ...was muss das muss. Ich brachte ihn hin und lies ihn schweren Herzens dort. Keine Ahnung wir oft ich dort angerufen hab. In der Mittagspause war ich dort. Und Abends wieder. Findus war völlig aphatisch lag nur war völlig nass gepieselt die Infusionen liefen durch ihn durch wie Wasser. Am Abend meinte der Doc wenn du ihn mir morgen wieder bringst und heute Abend noch zwei Infusionen laufen lässt darfst du ihn jetzt mitnehmen. Klar mach ich – ich mit meinem Dicken nach hause und oh Wunder man sah ihm an er freute sich er reagierte auf mich meine Stimme und auf sein zu Hause. Diese Prozedur wiederholten wir vier Tage und in der vierten nacht musste ich meinen Findus suchen er lief durch die Wohnung etwas wacklig noch aber er stand vor mir und als ich ihn streichelte schnurrte er das erste mal seit fünf Tagen. Kein Mensch weiss was da in mir los war hat auch keiner gesehen die schliefen ja alle.
In dem Moment war klar ich steig auf LZI um – meine Entscheidung viel auf Lantus weil ich das immer in der Praxis bekommen kann. Ich meldete mich im Lantus Forum an Heidrun freute sich :o) - Dort wurde ich mehr als herzlich begrüßt und im Gegensatz zu vorher schrieb ich hier auch im Forum. Mit Heidrun hatte ich immer Kontakt und sie meinte du ich rede mal mit Tina – sie kennt sich perfekt aus mit Lantus sie soll mal ein Auge auf deine Werte werfen. Und Tina warf einen Blick auf meine Werte. Heidrun hatte mir auch gesagt wenn du wechselst, dann musst du völlig Umdenken – kein Caninsulin Denken mehr keine Reduktion wenn ein Wert um die 100 auftaucht – ich hab mich halb schief gelacht – ein Wert um die 100 löl wie witzig wie soll das denn gehen – bei uns ? NIEMALS – die beiden lächelten nur und meinten warts ab du wirst danach süchteln – wie recht sie hatten.
Dank Tina haben wir eine relativ Gerade hinbekommen wobei ich ganz klar sagen muss ich machte und mache es ihr nicht leicht. Ich habe nicht die Zeit jeden Abend zu telefonieren. Und ich hab im Hinterkopf wie viele Anrufe Tina tagtäglich bekommt , sie arbeitet und leistet unglaubliches. Wir steigerten die Dosis langsam und stetig und die Werte wurden besser und besser. Mein Findus hat sich nun von 4 I.E. wieder auf 2,5 I.E. herunter gearbeitet mit meist Werten zwischen 50 und 130 – es schleichen sich immer mal Ausrutscher rein weil er so super gerne nascht und hier viele Katzen leben. Irgendwo findet er immer was zum naschen trotzdem sehe ich das es ihm mit Lantus super gut geht. Die Umstellung verlief völlig problemlos – im Gegenteil zu dem was mir und anderen immer wieder
erzählt wurde ,fiel er nicht nach der ersten Lantus Injektion in den Keller sondern sank langsam und gleichmäßig je höher wir dosierten. Als die ersten Werte im hunderter Bereich kamen bin ich hier bald in Ohnmacht gefallen doch Tina beruhigte mich und meinte vertraue mir es wird nix passieren und ich sah das er auch bei Werten um die 40 noch super gut drauf ist und es ihm klasse geht – Anfangs war er sehr müde mit den niedrigen Werten, Die war sein Körper gar nicht mehr gewohnt doch nun habe ich einen ganz normalen super tollen Kater mit strahlend glänzendem Fell – verspielt, verschmust ohne ständigen Hunger , ein glücklicher 9 jähriger Kater. Sein Fructo ist in der Norm und außer seinen Fettwerten alle anderen Werte auch . Im November ist es nun drei Jahre her das bei Findus Diabetes diagnostieziert wurde und im nachhinein bereue ich es sehr nicht sofort mit Lantus gestartet zu sein – womöglich wäre er heute in Remission. Ab nächste Woche habe ich Urlaub und dann werde ich ihn noch mal so richtig bearbeiten ;-) mal sehen was daraus wird – die Hoffnung auf Remission hege ich nicht – nö eigentlich nicht ob ich sie je hatte – doch sicher bestimmt aber was für mich das aller Wichtigste ist, ist das es Findus gut geht und ich ihn noch sehr sehr lange bei mir behalten kann – was ich dafür tun muss werde ich tun und wenn dabei eine Remission heraus kommt – um so besser.
Ich werde auch hier sicherlich noch einmal weiter berichten. Doch fürs Erste muss das nun langen.
Für alle die neu sind bzw die ihre Diabeteskatze noch nicht lange haben
Wartet nicht zu lange mit der Umstellung – ihr werdet bald sehen das es euren Katzen mit einem LZI wesentlich besser geht. Hometesting ist unerlässlich für eine gute Einstellung denn ihr wollt eurem Tier ja helfen und nicht schaden und vertraut den Leuten die hier super Arbeit leisten und wissen von was sie reden. Keiner hier möchte eure Tiere in Gefahr bringen sondern ganz im Gegenteil ihnen helfen.

Mein Dank ganz besonders Tina mit Blacky , Heidrun und meiner Bille gilt ,ohne die ich den Kopf schon ab und an mal in den Sand gesteckt hätte fühlt Euch herzlich umarmt – aber auch all den anderen tollen Mädels hier und unseren Vips
Ohne euch wärs wirklich nicht so einfach – bzw wären wir nicht wo wir heute sind
 
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