Tanja's Julie nun ohne Lantus

Leider sind auch in Großstädten einige TÄ hinterher.

Ich bin auch kein Küken mehr und wohne auf dem Land:wink:. Dank Internet kann man einiges nachlesen. Man muss nicht alles umsetzen. Stimmt ja auch nicht alles, was im Netz steht, aber Dinge, die logisch sind, kann man dann schon auch glauben.

Ich habe mich früher auch auf den TA verlassen. Er ist vo Fach und weiß was er tut. Leider trifft das nicht immer zu. Ist auch kein Wunder. Für jedes Tier soll er sich mit jeder Krankheit auskennen. Das geht nunmal nicht. In der Humanmedizin gibt es Fachärzte. Da hat die Tiermedizin noch aufzuholen. Mit diesem Gedanken hinterfrage ich ziemlich alles, was der TA sagt. Mittlerweile auch bei meinen Ärzten:ang:.

Ich bin mir sicher, dass bei einigen TA-Praxen hinter meinem Namen ein Kreuz oder ein Vermerk ist 'schwieriger Tierhalter':grin:.
 
Normalerweise hinterfrage ich schon auch, aber in dem Fall sah ich keinen Grund, hab irgendwie darauf vertraut, daß das ein Schmerzmittel und kein Cortison ist. Das hätte ich sofort untersagt. Außerdem ist Cortison kein Hustenbonbon und ich finde, ein TA hat die Pflicht, darüber aufzuklären, wenn er so ein starkes Medikament spritzt.

Aber: Julie ist eine Tierschutzkatze und hat sich im ersten halben Jahr nicht anfassen lassen und weitere 6 Monate lang nur zu ihren Bedingungen. Damals war es gar nicht möglich, ihr Cortison oral einzugeben und sie bekam ein Langzeitcortison gespritzt. Wenn Depo-Medrate das Mittel der Wahl ist, dann hat sie das wahrscheinlich schon damls bekommen, allerdings war das ein anderer Tierarzt. Und es gab nie Probleme, das Blut wurde engmaschig überwacht. Allerdings war sie damals auch noch deutlich jünger.

Gestern hat eine befreundete Homöopathin mit Julie gearbeitet, nicht mit Globuli aber mit Symbolik. Heute morgen ein Blick ins Katzenklo - leer, Blick in den Wassernapf - voll. Gestern hätte Julie wieder von mir Cortison bekommen müssen, das lasse ich jetzt natürlich weg. Sie bekommt es erst wieder, wenn sie diesbezüglich Anzeichen zeigt. Ich hoffe sehr, daß sich die Werte wieder von alleine stabilisieren und Julie nicht insulinpflichtig ist.

LG Shantay
 
Huhu,
ich hatte mich beim Durchlesen des Beitrags schwer gewundert, denn es gibt kein Langzeitschmerzmitttel.
Metacam wirkt hier mit 24 h am längsten.
Nur Cortison oder Convenia als Antibiotikum gibt es mit Langzeit Wirkung. Es konnte nur das sein.
Umso erschreckender, dass der TA das mal eben spritzt, wo Julie schon Prednisolon bekommt, zumal es bekannt dafür ist, dass es bereits beim ersten Mal sofort Diabetes auslösen kann.
Wozu sollte das denn gut sein?

Wie kam denn die Diagnose mit dem Lupus zustande? Ich kenne die Krankheit nicht, müsste mich dazu erstmal einlesen.
Wurde denn mal eine Ausschlussdiät probiert, um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auszuschließen?
 
Hallo Silke,

Ja, das hat der Tierarzt im Abstand von jeweils 3 Wochen 3 x gespritzt. Aber erst nach der dritten Spritze hat sie so darauf reagiert. Das Langzeitcortison bekam sie deshalb, weil sie extreme Schmerzen hatte aufgrund der beim Röntgen erkannten Spondylose. Sie hat nicht mehr richtig gefressen, war stark reduziert, wollte nicht mehr springen und hat den Rücken weg gedrückt. Deshalb bin ich zum Tierarzt und deshalb bekam sie auch das Langzeitcortison. Das hat ja auch geholfen, so ist es ja nicht, aber ich war wohl zu naiv und zu vertrauensvoll und hätte mich gleich mal damit beschäftigen sollen. DAS bekommt er aber am Dienstag auch zu hören!

Lupus Erythematodes ist eine chronische entzündliche Autoimmunerkrankung.

Beim kutanen Lupus ist nur die Haut betroffen, beim systemischen können auch Gelenke, Nieren, Haut, Schleimhäute und die Wände der Blutgefäße betroffen sein - und nicht nur eines davon. Bei Julie gibt es keine gesicherte Diagnose, nur eine Verdachtsdiagnose. Um diese zu sichern, müßte man das Cortison ganz ausschleichen, warten bis sich wieder blutige Stellen gebildet haben, dann ein Geschabsel abnehmen und einschicken und auf die Ergebnisse warten, die außerdem sehr ungenau sind. Die Untersuchung ist darüber hinaus sehr teuer und eine gesicherte Diagnose würde die Behandlung nicht beeinflussen. Lupus wird ausschließlich mit Cortison behandelt.

Bei Julie ist der Verlauf immer gleich, wenn das Cortison ausgeschlichen wurde: Nach ca. 2 Wochen hört fängt sie an, sich zu kratzen und zeitgleich frißt sie mit deutlich weniger Appetit. Ich habe Fotos von einem völlig blutig gekratzten Kopf über den Augen und hinter den Ohren. Dann wird das Fressen komplett eingestellt und Julie fäng an, sich zu erbrechen. Im BB wird eine Pankreatitis erkennbar. Sobald Cortison gegeben wird, kommen die Werte wieder in die Referenz und das Kratzen hört auf. Hier steht der Systemische Lupus Erythematodes im Raum mit Haut und Bauchspeicheldrüse.

Da die Cortisonmenge, die Julie von mir bekommt mit 1,25 mg jeden zweiten Tag gesamt sehr gering ist ("normale" Gabe wäre 2,5 mg pro Kilogramm Körpergewicht täglich), war hier bisher auch nicht von einer Schädigung auszugehen. Es stimmt natürlich nicht, aber mein Tierarzt nennt das eine "homöopathische Dosis Cortison". Und es ist auch völlig unverständlich, warum diese geringe Menge überhaupt ausgereicht hat für Haut und BSD und die allgemeine Meinung war: Wenn sie so wenig braucht, dann braucht sie eigentlich gar kein Cortison. Daß das so nicht stimmt, habe ich bereits dreimal erfahren müssen.

Eine Ausschlußdiät bezüglich Nahrungsunverträglichkeit wurde unter tierärztlicher Aufsicht gemacht, dabei ist nichts raus gekommen, das war das erste, was gemacht wurde, nachdem sie bei mir eingezogen war.

Viel weiß ich von Julies Vorgeschichte nicht, sie wurde mit ca. 6 Jahren beim Tierarzt abgegeben, weil man sie nicht mehr wollte und nicht mehr brauchen konnte. Nach einer Woche dort wurde sie dem Tierschutz übergeben und der hat mich dann kontaktiert, ob ich sie aufnehmen könnte. Das war vor 7,5 Jahren.

LG Shantay
 
Hallo Simone,

heute um 16.30 Uhr habe ich Termin, dann werden auch die Werte nochmal kontrolliert. Julie geht es recht gut, sie frißt normal, Trinkmenge bei Naßfutter 100 - 120 ml (Verdunstung nicht mitgerechnet), Julie spielt und kuschelt. Sie ist noch nicht ganz wieder die "Alte", ist ja aber auch fad, wenn man nicht ins Freigehege kann bzw. will, weil da die weiße Pest noch herrscht.

Sobald ich die neuen Werte habe melde ich mich!

LG Shantay
 
Hallo ihr Lieben,

kurzes Update:
Ich war ja heute zur Kontrolle, hab aber noch keine Werte, weil mein TA das nicht selber macht, er sagt, Glucose ist nur in Verbindung mit Fructosamin aussagekräftig, alles andere kann verfälscht sein. Also Ergebnisse erst Donnerstag Nachmittag. Und somit hält er auch nicht viel vom "Hausgebrauch" mit Ohrenpieks.

Er hat das durchaus eingesehen, daß er mich besser über sein "Langzeitschmerzmittel", welches eigentlich ein Langzeitcortison ist, aber eben auch lange gegen Schmerzen wirkt, hätte besser aufklären müssen. Zu seiner Verteidigung hat er gesagt, Julie hat die ganz geringe Dosis von 0,01 mg bekommen und meine geringe Dosis von 1,25 mg Prednisolon gesamt jeden zweiten Tag, hatte darauf überhaupt keinen Einfluß. Nichtsdestotrotz lassen wir Prednisolon erst mal weg. Mein TA ist sehr zuversichtlich, daß Julie nicht insulinpflichtig werden wird. Falls doch - er verschreibt hauptsächlich Caninsulin. Darauf angesprochen meinte er, er wüßte schon sehr genau, daß Lantus und Levemir besser für die Katze wären, aber die Besitzer mögen es häufig nicht besser für die Katze, sondern besser für sich selber und Caninsulin müßte eben nur einmal am Tag gespritzt werden, aber ich könne mir natürlich das Insulin aussuchen, welches ich haben möchte - falls Julie es braucht.

LG Shantay
 
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