Tanja's Julie nun ohne Lantus

simone_monkie

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Hallo Shantay,

:heart:lich Willkommen hier. Die Diagnose ist noch ganz frisch. Bitte lass dir das BB(Blutbild) vom TA geben.
Wir müssen wissen, wie hoch der Fructosamin war und auch die anderen Werte sind für uns interessant.
Du schreibst bei Julie besteht der Verdacht einer BSD-Entzündung. Welche Werte wurden denn genommen? Wurde der specfpl bestimmt? Daran kann man schon erkennen, ob es Probleme mit der BSD gibt.

Beim Futter solttest du darauf achten, dass kein Zucker, Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse enthalten ist.

Wie will der TA vorgehen? Warum hat er dir noch kein Insulin gegeben? Bitte lass dir kein Caninsulin geben. Das ist für Hunde und nicht für Katzen.

Lantus wäre das Beste, aber meistens verordnen die TÄ erst Prozinc.

Zu dem Prednisolon wird bestimmt noch jemand schreiben. Eventuell gibt es da eine Alternative.
 
Liebe Forummitglieder,

ich bin ziemlich durch den Wind, habe heute per Telefon die Diagnose "Diabetes" für meine Katze bekommen.

Ende August war das BB noch völlig normal und unauffällig. Mitte November die Diagnose Spondylose und ein Langzeitschmerzmittel. Bereits am zweiten Tag nach der Gabe fing Julie an zu trinken wie blöd. Tierarzt sagte, das kommt vom Medikament. Aber es ging trotzdem aufwärts, letzten Donnerstag sollte es die letzte Langzeitspritze sein. Ab Freitag dann der Einbruch, sehr reduziert und Trinkmenge bis zu 400 ml am Tag, also nochmal deutlich mehr. Dienstag erneute Blutabnahme, heute Diagnose Diabetes, normal wäre ein Wert von 150 irgendwas (sorry, ich weiß nicht mal die Referenz), Julie hat 407. Ich bin überzeugt, daß sich dieser Diabetes erst ganz kurz entwickelt hat durch die vermehrte Trinkmenge und hoffe sehr, daß er wieder zurück geht. Dienstag noch mal ein neues Blutbild, dann spritzen.

Ich hab mich schon etwas durchgelesen im Forum, aber so ganz finde ich nicht die Antworten, die ich suche:

1. Müssen zwischen den Insulingaben zwingend 12 Stunden liegen oder gibt es da ein Zeitfenster? Das ist bei mir unmöglich, das schaffe ich nicht an jedem Tag.

2. Was ist denn ein geeignetes Futter? Ich habe mir zwar die Sorten durchgelesen hier im Forum, aber ich finde überhaupt keine Werte, die zu hoch oder zu niedrig sind. Klar, mein Naßfutter hat keinen Zucker, kein Getreide, keine sonstigen Zusatzstoffe - aber ist das ausreichend? Welche Zusammensetzung sollte denn ein für Diabetiker geeignetes Futter haben?

3. Was benötige ich denn alles als Zubehör? Spritzen? diverse Meßstreifen? Kann jemand einen guten Onlineshop empfehlen?

4. Mit welchen monatlichen Kosten muß ich eigentlich rechnen? Gibt es hier Erfahrungswerte?

5. Ich habe noch keinerlei Erfahrung mit Diabetes, weder bei Menschen geschweige denn bei Tieren: Kann meine Katze damit ein weiterhin gutes Leben führen?

Sorry für die ganzen Fragen, aber im Moment erschlägt mich das einfach alles...

LG Shantay
 
Hallo Simone,

erst mal vielen Dank für die Antwort! Ich habe das letzte BB hier, aber ich bin jetzt etwas überfordert, diese zwei Seiten Kleingedrucktes hier rein zu tippen.

Spez. Lipase wurde früher schon mal genommen, aber seit Julie Cortison bekommt, hat sie keinerlei Probleme mehr mit der BSD, der letzte Wert von Ende August war 15 U/l (<27). Aber sobald das Cortison abgesetzt wird, geht der Wert rauf und parallel dazu Kratzt sich Julie am Kopf blutig und stellt komplett das Fressen ein. Es waren schon mehrere Homöopathen zugange mit diversen Diagnosen von Psyche bis Lupus Erythematodes immer mit dem Ergebnis, daß am Ende doch wieder Cortison gegeben werden mußte. Julie hat unter dem Ausschleichen entsetzlich gelitten und es wird keinen 4. Versuch geben.

29.08.2020
Glukose 116,90 mg/dl (70,3-149,5)
Fruktosamine 271 umol/l (146,0-306,0)
T4 gesamt 4,34 ug/dl (0,95-3,61) leicht erhöht
Pankreas DGGR Lipase 15 U/l (<27)

21.01.2021
Glukose 407 mg/dl (70,3-149,5)
Fruktosamine 700 umol/l (146,0-306,0)

Wie eine derartige Erhöhung innerhalb so kurzer Zeit zustande kommen kann, ist mir schleierhaft. Am Dienstag gibt es nochmal ein Kontroll-Blutbild und danach soll ich anfangen zu spritzen. Die Unterschiede zwischen Caninsulin, Levemir und Lantus habe ich schon gelesen, ich werde darauf achten, daß ich kein Caninsulin bekomme.

Alle anderen Werte muß ich bei Gelegenheit mal im Vorstellungsbeitrag eintippen, aber das schaffe ich heute nicht mehr.

Danke einstweilen!

LG Shantay

Edit: Irgendwie stimmt die Reihenfolge bei mir nicht mehr mit den Beiträgen, könnte das jemand verschieben bitte? Ich komme hier noch nicht so ganz klar, wollte Simone antworten...
 
Hallo Shantay,

der Diabetes wurde sehr wahrscheinlich durch das Cortison ausgelöst. Wenn das Cortison wegfällt, könnte sich auch der Diabetes zurückziehen. Sollte sie Cortison dauerhaft brauchen, ist die Chance vom Insulin wegzukommen gering. Aber eine gute Einstellung des BZ wäre möglich. Mit gut eingestellten BZ kann Julie noch viele gute Jahre haben.

Schade, dass du keinen weiteren Versuch des Ausschleichens vornehmen willst. Aber vielleicht gibt es ein anderes Mittel, dass nicht so heftig ist. Ich dachte da an Budenofalk oder so ähnlich.

Durch die Spondylose hat sie wahrscheinlich Schmerzen. Muss aber nicht sein. Merkst du denn einen Unterschied mit und ohne Schmerzmittel?

Die 12 Stunden zwischen den Spritzen sollte 12 Stunden betragen. Es gibt aber Situationen, in denen das nicht geht. Schichtarbeit oder lange Arbeitswege und -Zeiten.
Dann muss man eben so spritzen, wie es passt. Bringt natürlich die Werte durcheinander. Aber wenn es nicht anders geht.....

+/- eine halbe Stunde Spritzzeitveschiebung ist kein Problem. Wenn du in Schichten arbeitest und der Wechsel gleichmäßig ist, kann man die Spritzzeit stückweise schieben.

Welche Spritzen du nimmst hängt vom Insulin ab. ProZinc ist ein U40-Insulin und dafür benötigst du U40-Spritzen. Lantus ist ein U100-Insulin und Demzufolge brauchst du U100-Spritzen:wink:. Wir benutzen BD microfine demi U100-Spritzen.
Du kannst diese auch für Prozinc nutzen, musst dann aber umrechnen. Ist aber kein Problem.

Die Spritzen bekommst du günstig im Internet. Ein Messgerät bekommst du in der Apotheke oder in einer Drogerie.

Auch wäre der Tierdiabetes-shop eine gute Wahl für Diabeteszubehör.

Die Kosten sind am Anfang etwas höher. Lantus kostet um die 80€. Sind 5 Ampullen, reichen aber lange. Es sei denn, sie braucht eine hohe Dosis.

Da ich keinen Diabetiker mehr habe, kenne ich die derzeitigen Preise der Spritzen nicht.

Beim Futter würde ich mich erstmal an den Dingen, die nicht geeignet orientieren. Du kannst natürlich auch den nfe ausrechnen. Der sollte unter 10% liegen. Es gibt einen Rechner dafür. Da gibst du die Werte des Futtersei und bekommst dann den nfe-Wert. Den Rechner findest du über Google.

Das BB brauchst du nicht abtippen. Einfach in google drive hochladen und hier verlinken.
 
Vielen Dank Simone,

nein, der Diabetes kommt nicht vom Cortison. Das bekommt sie schon seit 7 Jahren in beinahe "homöopathischer" Dosis (jeder wundert sich, daß sie es überhaupt braucht, weil die Menge so gering ist, aber jeder Ausschleichversuch ist fehlgeshlagen), die Zuckerwerte sind erst seit letzter Woche hoch. Ich lasse mindestens 1 x im Jahr ein großes Blutbild machen, die Zuckerwerte waren immer in der Referenz. Und in diesen 7 Jahren wurde 3 x ausgeschlichen. Das Problem: Wenn es Lupus Erythematodes ist, dann wird die Dosis nach jedem mal Ausschleichen höher (vorher brauchte sie das Cortison nur jeden 3. Tag). Das zu testen ist sehr teuer und ändert nichts an der Therapie. Die Bauchspeicheldrüse ist eine zusätzliche Baustelle, die KÖNNTE man auch anders behandeln, da bräuchte es kein Cortison, aber den Lupus kann man nicht homöopathisch behandeln, das wird jeder seriöse Tierarzt bestätigen und jeder seriöse HP wird die Finger davon lassen, wenn es eine gesicherte Diagnose ist.

Sie hatte Ende November starke Schmerzen, wollte sich nicht mehr am Rücken anfassen lassen, ist kaum noch gesprungen. Der TA hat sofort an Spondylose gedacht und das Schmerzmittel hat auch gut geholfen. Einen Unterschied kann ich nicht sagen mit oder ohne Schmerzmittel, weil sie das Schmerzmittel so lange bekommen sollte, bis ein Röntgenbild zeigt, daß die Spondylose abgeschlossen ist. Die Spondylose sollte/könnte jetzt eventuell schon abgeschlossen sein, Julie ging es ja schon wieder sehr gut mit den Schmerzmitteln und eigentlich wollten wir letzten Donnerstag neu röntgen um zu schauen, ob sie überhaupt noch ein Schmerzmittel braucht, aber es war doch noch recht früh, das Abheilen dauert 3 - 4 Monate. Also haben wir entschlossen, noch einmal ein Langzeitschmerzmittel zu geben und als es Julie dann am Freitag schlechter ging, war ich echt überrascht, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Dienstag dann Blutabnahme und heute das Ergebnis.

Aber ich mache es nochmal deutlich: Der Tierarzt hat ganz klar nach den ersten Tagen Anfang Dezember gesagt, daß das viele Trinken, welches ja erst nach der ersten Spritze aufgetreten ist, vom Schmerzmittel kommt. Und jetzt plötzlich ein Diabetes? Ich bin sicher, daß das kein Zufall ist, denn sie hatte ja immer gute Werte.

Wegen den Spritzzeiten: Ich bin derzeit im Homeoffice und es ist kein Problem, mich zu richten, wir haben ja auch noch Lockdown. Aber ist es egoistisch zu fragen, wie man es macht, wenn man mal eine Nacht wegbleiben möchte (z. B. Hl. Abend) oder auf ein Glaserl Wein eingeladen ist und eigentlich um 20.00 Uhr spritzen sollte? Bitte nicht falsch verstehen, wenn es nicht möglich ist, dann ist das eben so, aber im Moment fühlt sich das für mich recht fremd an.

Ich habe vor allem ein Riesenproblem, wenn bald meine linke Hüfte gemacht wird: Ich bin verwitwet, habe keine Kinder oder sonstige Verwandte. Vor allem ist Julie eine sehr scheue Katze vom Tierschutz, die sich nicht von Fremden anfassen läßt. Ich habe sie jetzt seit 7 Jahren aber sobald eine Freundin oder die Nachbarin zu Besuch kommt, ist Julie unsichtbar.

Bei den Spritzen dachte ich an fertig befüllte - oder muß ich das selber machen und aufziehen? Sorry, da hab ich mich noch nicht eingelesen. Messen werde ich nicht selber, da bräuchte ich dann spätestens nach dem zweiten Mal die Schweißerhandschuhe und Julie würde mir auch nicht mehr vertrauen, das muß der Tierarzt machen.

Was das Futter angeht, bin ich im Zwiespalt: Wegen der Bauchspeicheldrüse bekommt sie geringen Protein- und Fettanteil und mehr Kohlehydrate. Für Diabetiker sollte es aber doch genau andersrum sein, oder? Das wird noch spannend werden.

Soll ich das BB hier verlinken oder im Vorstellungsbeitrag?

Vielen Dank!

LG Shantay
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Shantay und herzlich Willkommen bei uns im Forum mit Julie :blumen2:

Ich habe auch eine scheue Katze aus dem Tierschutz. Und habe sie an die Prozedur mit BZ-Messen und Spritzen gewöhnt, indem ich ein Ritual draus gemacht habe, dass immer gleich abläuft. Denn du wirst auch um das Messen nicht rum kommen, wenn du Julie gescheit behandeln möchtest.
Ich habe einen bestimmten Platz ausgesucht, an dem das Ganze stattfinden soll und habe ihr dort erstmal Leckeris gegeben. Die müssen natürlich diabetigergeeignet sein. Z.B. gefriergetrocknetes Fleisch, Kaustangen diverser Hersteller (zucker- und getreidefrei), reine Fleischleckerlis, usw... Dann habe angefangen, sie ans Öhrchen zu fassen und jeden Minischritt mit Leckerli belohnt. Dann Lanzette/Stechhilfe dazu -> Leckerli, Piecksen -> Leckerli (auch wenn kein Blut kommt), Messgerät -> Leckerli, Messgerät dranhalten -> Leckerli, Ohr abdrücken -> Leckerli. Fertig -> ganzer Haufen Leckerli.
Genauso habe ich sie ans Spritzen gewöhnt.
Das dauert natürlich etwas und man braucht viel Geduld, aber es lohnt sich. Und irgendwann kommen sie freiwillig auf den Piecksplatz, um sich Leckerlis zu holen.:wink::nice:

Was war das denn für ein Schmerzmittel, dass der TA gespritzt hat?

Wenn du abends mal ein Glaserl Wein trinken gehen möchtest, kannst du auch durchaus mal die Spritzzeiten schieben. Bei ner OP wird es natürlich etwas schwierig. Zumal sie sich ja von niemanden sonst anfassen lässt. Das Problem habe ich bei meiner Diabetigerin ja auch. Vielleicht könnte sich jemand für ein paar Tage bei dir einquartieren und Julie sich dran gewöhnen? Eine andere Lösung fällt mir grade auch nicht ein.

Die Insulinspritzen musst du selbst aufziehen. Kriegst du aber hin; ist nicht schwer. Ich kaufe das ganze Equipment immer in Online-Apotheken. Das ist wesentlich günstiger. Ein BZ-Messgerät mit passenden Teststreifen würde ich mir aber schon sofort besorgen. Dann kannst du anfangen zu üben.

Du brauchst ein (möglicht hochwertiges) Nassfutter ohne Zucker, Getreide. pflanzl. Nebenerzeugnisse/Eiweißextrakte, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Obst.... usw. Wenn du wegen der BSD fettarm füttern möchtest, kannst du z.B. Animonda vom Feinsten für kastrierte Katzen nehmen. Gibt aber auch noch ein paar andere geeignete Sorten.

Wie wird denn die BSD-Entzündung behandelt? Und was bekommt sie für die Schilddrüsenüberfunktion?
 
Hallo Sarah,

die Idee mit dem Pieksplatz finde ich super, hat nur leider einen Haken (ja, Julie ist eine Katze mit laaaanger Gebrauchsanweisung...): Sie frißt keine Leckerlie, keine Leberwurst, keinen Schinken, keine Sahne, keinen Joghurt - nix. Das einzige was sie macht, ist Teller und Töpfe ausschlecken und Leckerlie selber finden im Intelligenzspielzeug (aber nur eine Sorte!!!). Da ist Madame richtig zickig! Auf der anderen Seite: Als ich sie ganz neu hatte und sie tagelang nicht gefressen hat und dann mal zwei Tage doch usw. hat ihr der vorhergehende Tierarzt 6 Wochen lang ein Antibiotikum geben lassen (Tylan). Das bekam Julie übers Futter und entgegen allen Erwartungen hat sie das gelbe Zeugs sogar gefressen - die ganze Küche stank nach Krankenhaus - Julie wars wurscht.

Nach dem Schmerzmittel frage ich am Dienstag noch mal, hab den Namen vergessen, hält drei bis vier Wochen.

Das mit dem Glaserl Wein beruhigt mich jetzt, ist ja nicht jede Woche und auch nicht bis morgens, aber eben mal ein netter Pizza- und Wein-Abend.

Das jemand einige Tage bei mir verbringt, ist schwierig, jeder hat ja seinen Haushalt, Kinder, Partner und eben seine Verpflichtungen. Der Krankenhausaufenthalt wäre nur zwei Nächte, Reha danach ambulant, aber mit zwei Krücken und nicht auftreten dürfen ist halt alles etwas schwierig.

Beim Futter hat sich bei mir so ein bißchen der Schlendrian eingeschlichen, weil sie einfach das Lidl-Futter liebt und bis auf die Beutelchen in Sauce sind alle anderen Futtersorten von dort laut NFE-Rechner gut geeignet. Der BSD scheint es nicht zu schaden. Gegen die Pankreatitis bekommt sie nichts, da ist die geringe Menge Cortison wegen dem Lupus absolut ausreichend.

Die SDÜ: Das ist jetzt schon das zweite Mal, daß beim BB eine Überfunktion angezeigt wird, normalerweise machen wir den Wert dann mit der exakteren Auswertung nach 4 Wochen noch einmal und das letzte Mal war er wieder in der Referenz. Bei der SD scheint es immer wieder mal zu Fehlmessungen wegen Verunreinigungen zu kommen. Aber zur zweiten Messung kam es nicht mehr in diesem Fall, weil das gemacht werden sollte, wenn Julie fit ist. Der TA meint aber, selbst WENN das eine reelle Überfunktion wäre, würde er in diesem Falle (noch) nicht mit Medikamenten behandeln, sondern erst mal abwarten, weil der Wert nur leicht erhöht ist. Ich weiß, er könnte eine CNI maskieren, aber diese Werte sind noch in der Referenz.

LG, Shantay
 
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