Hallo Kerstin,
ich kenne jetzt zwar die heutigen Werte nicht, aber wenn sie genauso sind wie die von gestern (um die 300), wirst Du mit 0,5 IE mehr keinen Absturz auf Werte U100 bekommen. Normalerweise übernimmt man ja bei einem Insulinwechsel die alte Dosis, wenn damit die Werte nicht zu tief waren, dh. Du wärst gleich mit 3 IE Lantus eingestiegen. Da Du aber so tief gestartet bist, empfiehlt sich jetzt einfach einen zügige Erhöhung um die Werte schneller wieder in halbwegs normale Bereiche (um die 200) zu bekommen. Danach kannst Du dann wieder nach Protokoll vorgehen und eine Dosis 2-3 Tage halten und eher in 0,25er Schritten anpassen. Das wird dann vermutlich eben erst bei 3 IE oder höher sein. Schaun wir mal.
Ich persönlich halte vom Thema "Entgiften/Darmsanierung" nicht viel. Habe letztens mal einen Bericht gesehen wo gesagt wurde, dass eine sog. "Entgiftung" im Darm gar nicht möglich sein und die ganzen Bakterien etc. sowieso lebensnotwendig sind für unsere Darmflora. Ich fand da eher sehr plausibel, dass das gelegentliche Fasten sehr gesund ist und sogar die Lebenserwartung erhöht. Es gibt ja sogar Studien, dass Krebspatienten eine Chemo besser vertragen, wenn sie vorher fasten. Daneben wurde eine gesunde und vielfältige Ernährung mit möglichst vielen, naturbelassenen Nahrungsmitteln als wichtig angesehen. Wird der Magen-Darm-Trakt mit den unterschiedlichsten Lebensmitteln konfrontiert, die sich dann auch noch saisonal unterscheiden (im Sommer Tomaten und Gurken, im Winter eher Kohl etc.) bildet sich eine vielfältigere Darmflora als bei einseitiger Ernährung. Das scheint mir recht plausibel, da es ganz gut unsere menschlichen, historischen Ernährungsgewohnheiten entspricht: im Winter und Frühjahr gab es wegen Nahrungsmangel schon mal längere Fastenzeiten und ansonsten wurde alles gefuttert was die Natur hergab und das war eben auch viel Grünzeug und nicht nur Fleisch und schon gar keine chemischen Zusätze wie Konservierungsstoffe etc. Ich glaube Einläufe haben unser Vorfahren dann auch eher weniger gemacht.
Wobei es medizinisch sinnvolle Einsatzbereiche dafür wie Verstopfung (auch bei Katzen) natürlich gibt. Bei dem Thema lässt sich noch viel forschen, der Darm als "Organ" ist hoch komplex und da wird es sicher in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch viele neue Erkenntnisse geben.
Die Ernährungsgewohnheiten und der Stoffwechsel von Katzen unterscheiden sich allerdings in einigen Punkten recht entscheidend von uns Menschen (oder auch Hunden). Eine Katze sollte z.B. nie länger als 1-2 Tage fasten. Das kann ganz schnell auf die Leber gehen und ist dann gesundheitsschädlich. Im Gegensatz zu uns Menschen ist es bei Magen-Darm-Problemen bei Katzen sogar gut ist, wenn sie mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Wir würden dann eher mal 1-2 Tage fasten zur Beruhigung. Wenn man sich also eher auf natürlichen Ernährungsgewohnheiten einer Katze besinnt und das versucht umzusetzen tut man aus meiner Sicht das beste für die Katzengesundheit.
Die ideale Ernährung wären dann das also über den Tag verteilt einige frisch gefangene Mäuse, roh verspeist, dazu kämen dann gelegentlich ein Vögelchen, etwas Fisch oder auch mal anderes Kleingetier wie Ratte, Kaninchen, Eichhörnchen o.ä. Also eher wenig Abwechslung bei der Fleischauswahl, dafür aber häufig eine kleine Portion frisches Fleisch (Maus mit viel Taurin) incl. Fell, Knochen und Innereien. Dafür quasi keine Kohlenhydrate in Form von Getreide, Gemüse etc. Leider werden heute viele Katzen bequemlicherweise mit Whiskas und Co. so schlecht ernährt, dass wohl schon daraus viele Krankheiten (u.a. Diabetes, Nahrungsmittelunverträglichkeiten CNI) entstehen oder forciert werden. Gleiches gilt übrigens für Menschen.
Ich versuche das bei meinen Tigern halbwegs nachzuahmen, indem ich größtenteils barfe. Leider muss man dann Maus eben irgendwie nachbauen indem man das Fleisch entspr. supplementiert. Darüber kann man sich jetzt streiten, ob das noch naturnah ist, wenn man dann Vitamin B, Eisen oder Kupfer in Tablettenform zuführt. Theoretisch kann man auch fast alles mit natürlichen Rohstoffen (Blut, Bierhefe etc.) ergänzen, was sich leider in der Praxis manchmal etwas kompliziert gestaltet. Ich halte das aber immer noch für besser als das meiste Fertigfutter, denn bei meinen Rezepten weiß ich genau was enthalten ist und wo es herkommt und ich kann es direkt beeinflussen (z.B. den Phosphatwert) im Gegensatz zum Fertigfutter. Die Katzen im Zoo werden übrigens nie mit Fertigfutter ernährt.
Im Krankheitsfall kann man auf lange Sicht gesehen und parallel zu einer ggf. nötigen Behandlung mit Medikamenten oder anderen unterstützenden Mitteln (Homöophatie, Naturheilmittel) viel mit der Umstellung auf eine gesunde Ernährung erreichen. Das wird leider von vielen TÄ extrem unterschätzt bzw. wird es auch nicht gelehrt.