Chronische Pankreatitis (oder hat meine Katze Mangensäurehemmer-Mangel?)
Autorin: jojo and bunny(GA) and Y aus dem FDMB
Datum: 13. Dezember 2007
Quelle: http://archive.today/PxT0m
Anmerkung: Diese Übersetzung wurde von Jojo ausdrücklich gestattet
Dinge laufen blendend. Fluffy die diabetische Katze ist gut eingestellt. Und dann eines Tages... geht es ihr einfach nicht mehr so gut. Die Blutzuckerwerte sind höher. Sie frisst nicht viel. Vielleicht erbricht sie später in der Nacht. Sie sitzt gebuckelt in der 'Hackbraten'-Position. Lethargisch. Was ist hier los? Du hörst auf den im Forum oft gegebenen Rat Mangensäurehemmer (z.B. Pepcid) einzusetzten und nach ein paar Tagen scheint es Fluffy wieder gut zu gehen. Magensäurehemmer rockt! Und du empfiehlst es der nächsten Fori die schreibt, dass es ihre diabetischen Katze nicht so geht.
Jedoch ein paar Wochen/Monate später hat Fluffy wieder so eine Episode. Und wieder. Und wieder. Einige der Episoden sind schlimmer als andere. Die letzte Attacke war besonders schlimm, du bist erschrocken und hast Fluffy zum Tierarzt geschleppt um Blutwerte bestimmen zu lassen. Aber es zeigt sich nichts wirklich Anomales in den Ergebnissen. Ist dies ein normaler Teil des Lebens einer diabetische Katze? Hat deine Katze einen grundliegenden Mangensäurehemmer-Mangel? Nein.
Es wird geschätzt, dass MINDESTENS 30%* aller diabetischen Katzen etwas haben was sich chronische Pankreatitis (CP) nennt. Das macht Sinn, da die Bauchspeicheldrüse das schwache Glied bei Diabetikern ist. Tatsächlich könnte CP der begründende Faktor dafür sein, warum Fluffy überhaupt Diabetiker geworden ist. Vereinfacht, die Bauchspeicheldrüse hat 2 Sorten von Funktionen: die Produktion von metabolischen Hormonen (wie das Peptidhormon was jeder kennt, Insulin), und die Produktion von Verdauungsenzymen. Bei Pankreatitis ist es die Produktion jener Verdauungsenzyme, die aus dem Gleichgewicht ist. Wenn die Bauchspeicheldrüse 'fehlzündet' und jene Verdauungsenzyme zu früh aktiviert werden, fängt die Bauchspeicheldrüse tatsächlich an, sich selbst und dann das Umgebungsgewebe und die nahegelegenen Organe zu verdauen. Und systemische Entzündungen und Toxin-Produktion folgen. Es gibt eine nahe Verbindung zwischen CP, IBD und Cholangiohepatitis (alle drei zusammen werden "Triaditis" genannt ). So, und was jetzt?
Der beste verfügbare diagnostische Test ist der fPLI ("feline pancreatic lipase immunoreactivity") Test (heisst jetzt "spec fLI" bei Idexx). Dieser Test ist nicht perfekt, aber viel besser als alle Optionen, die wir bis vor kurzem hatten. Es ist viel besser, (immer) eine Diagnose zu haben, weil du mit deinem Tierarzt dann einen Plan entwirkeln kannst der mehr beinhaltet als nur Mangensäurehemmer.
Subkutane Infusionen und Schmerzmanagement stehen in der Liste an erster Stelle. CP-Attacken SIND schmerzhaft... Schau dir sorgfältig an wie deine Katze sich verhält. Es ist nicht einfach zu sehen, wenn eine Katze Schmerzen hat, sie verbirgt es gut. Es ist aber nicht nur der Brechreiz, der Fluffy sich gebuckelt unter dem Stuhl verstecken lässt, es sind die Schmerzen.
Mögliche Behandlungsmethoden die dein Tierarzt verwenden kann:
Die tiermedizinische Community ist noch unentschieden was das Thema Fettgehalt im Futter angeht und ob es bei CP in Katzen in Betracht genommen werden muss. Es ist aber ein sehr grosses Thema bei CP in Menschen oder Hunden. Jedoch sind Katzen einzigartig, wie sie die Fette (und Protein) in ihren Diäten verwerten. Anekdotisch finden einige Katzenhalter, dass das Senken des Fettgehalts (ungefähr 35% oder weniger in der CP-Diabetiker-Katzen-Diät) hilft, obwohl man die Kohlenhydratmenge dann erhöhen muss. Jede Katze ist anders, das musst du selber ausprobieren.
Eine Erinnerung zum Thema Futter... Wenn eine CP-Attacke beginnt, wird die Katze in den Tagen vorher immer weniger essen, und häufig überhaupt nicht essen wenn die Attacke in voller Stärke am laufen ist. Es braucht nur wenige Tage von einer reduzierten Kalorienaufnahme, bis die hepatische Lipidose (Fettleber) vielleicht ihr häßliches Haupt erhebt, besonders in einer Situation wo die Leber schon beeinträchtigte ist.
Katzen, die einen einfachen Diabetes ohne weitere Komplikationenen haben, sollten niemals Magensäurehemmer brauchen... Wenn du wieder nach dem Magensäurehemmer greifst, grief doch stattdessen vielleicht mal nach dem Telefon und ruf deinen Tierarzt an und besprich die Möglichkeit, dass deine diabetische Katze eine von diesen 30% ist.
Weitere Quelle zum Thema CP:
Autorin: jojo and bunny(GA) and Y aus dem FDMB
Datum: 13. Dezember 2007
Quelle: http://archive.today/PxT0m
Anmerkung: Diese Übersetzung wurde von Jojo ausdrücklich gestattet
Dinge laufen blendend. Fluffy die diabetische Katze ist gut eingestellt. Und dann eines Tages... geht es ihr einfach nicht mehr so gut. Die Blutzuckerwerte sind höher. Sie frisst nicht viel. Vielleicht erbricht sie später in der Nacht. Sie sitzt gebuckelt in der 'Hackbraten'-Position. Lethargisch. Was ist hier los? Du hörst auf den im Forum oft gegebenen Rat Mangensäurehemmer (z.B. Pepcid) einzusetzten und nach ein paar Tagen scheint es Fluffy wieder gut zu gehen. Magensäurehemmer rockt! Und du empfiehlst es der nächsten Fori die schreibt, dass es ihre diabetischen Katze nicht so geht.
Jedoch ein paar Wochen/Monate später hat Fluffy wieder so eine Episode. Und wieder. Und wieder. Einige der Episoden sind schlimmer als andere. Die letzte Attacke war besonders schlimm, du bist erschrocken und hast Fluffy zum Tierarzt geschleppt um Blutwerte bestimmen zu lassen. Aber es zeigt sich nichts wirklich Anomales in den Ergebnissen. Ist dies ein normaler Teil des Lebens einer diabetische Katze? Hat deine Katze einen grundliegenden Mangensäurehemmer-Mangel? Nein.
Es wird geschätzt, dass MINDESTENS 30%* aller diabetischen Katzen etwas haben was sich chronische Pankreatitis (CP) nennt. Das macht Sinn, da die Bauchspeicheldrüse das schwache Glied bei Diabetikern ist. Tatsächlich könnte CP der begründende Faktor dafür sein, warum Fluffy überhaupt Diabetiker geworden ist. Vereinfacht, die Bauchspeicheldrüse hat 2 Sorten von Funktionen: die Produktion von metabolischen Hormonen (wie das Peptidhormon was jeder kennt, Insulin), und die Produktion von Verdauungsenzymen. Bei Pankreatitis ist es die Produktion jener Verdauungsenzyme, die aus dem Gleichgewicht ist. Wenn die Bauchspeicheldrüse 'fehlzündet' und jene Verdauungsenzyme zu früh aktiviert werden, fängt die Bauchspeicheldrüse tatsächlich an, sich selbst und dann das Umgebungsgewebe und die nahegelegenen Organe zu verdauen. Und systemische Entzündungen und Toxin-Produktion folgen. Es gibt eine nahe Verbindung zwischen CP, IBD und Cholangiohepatitis (alle drei zusammen werden "Triaditis" genannt ). So, und was jetzt?
Der beste verfügbare diagnostische Test ist der fPLI ("feline pancreatic lipase immunoreactivity") Test (heisst jetzt "spec fLI" bei Idexx). Dieser Test ist nicht perfekt, aber viel besser als alle Optionen, die wir bis vor kurzem hatten. Es ist viel besser, (immer) eine Diagnose zu haben, weil du mit deinem Tierarzt dann einen Plan entwirkeln kannst der mehr beinhaltet als nur Mangensäurehemmer.
Subkutane Infusionen und Schmerzmanagement stehen in der Liste an erster Stelle. CP-Attacken SIND schmerzhaft... Schau dir sorgfältig an wie deine Katze sich verhält. Es ist nicht einfach zu sehen, wenn eine Katze Schmerzen hat, sie verbirgt es gut. Es ist aber nicht nur der Brechreiz, der Fluffy sich gebuckelt unter dem Stuhl verstecken lässt, es sind die Schmerzen.
Mögliche Behandlungsmethoden die dein Tierarzt verwenden kann:
- Subkutane Infusionen
- Schmerzmittel
- Arzneimittel gegen Übelkeit (hey, Mangensäurehemmer passt in diese Kategorie)
- Antioxidationsmittel: Vitamin E (wasserlösliche Form wird bevorzugt) und Vitamin C (nicht-säurehaltige Ester-C Form wird bevorzugt)
- Leber-Unterstützung ("Milk Thistle", Denosyl, oder "Marin")
- Vitamin B12 Spritzen (besonders wenn der Darm auch betroffen ist)
- +/- Verdauungsenzyme (um das Futter "vorzuverdauen", es gibt jedoch Meinungsverschiedenheiten unter Tierärzten ob man diese verwenden sollte oder nicht)
- +/- Antibiotika, wenn benötigt
- +/- Steroide, wenn benötigt
- +/- Appetitstimulaten, wenn benötigt (nur wenn die Leber nicht betroffen ist, weil einige von diesen Medikament bei Leber-Problemen kontraindiziert sind)
Die tiermedizinische Community ist noch unentschieden was das Thema Fettgehalt im Futter angeht und ob es bei CP in Katzen in Betracht genommen werden muss. Es ist aber ein sehr grosses Thema bei CP in Menschen oder Hunden. Jedoch sind Katzen einzigartig, wie sie die Fette (und Protein) in ihren Diäten verwerten. Anekdotisch finden einige Katzenhalter, dass das Senken des Fettgehalts (ungefähr 35% oder weniger in der CP-Diabetiker-Katzen-Diät) hilft, obwohl man die Kohlenhydratmenge dann erhöhen muss. Jede Katze ist anders, das musst du selber ausprobieren.
Eine Erinnerung zum Thema Futter... Wenn eine CP-Attacke beginnt, wird die Katze in den Tagen vorher immer weniger essen, und häufig überhaupt nicht essen wenn die Attacke in voller Stärke am laufen ist. Es braucht nur wenige Tage von einer reduzierten Kalorienaufnahme, bis die hepatische Lipidose (Fettleber) vielleicht ihr häßliches Haupt erhebt, besonders in einer Situation wo die Leber schon beeinträchtigte ist.
Katzen, die einen einfachen Diabetes ohne weitere Komplikationenen haben, sollten niemals Magensäurehemmer brauchen... Wenn du wieder nach dem Magensäurehemmer greifst, grief doch stattdessen vielleicht mal nach dem Telefon und ruf deinen Tierarzt an und besprich die Möglichkeit, dass deine diabetische Katze eine von diesen 30% ist.
Weitere Quelle zum Thema CP:
- http://books.google.com/books?id=to...p52&sig=PZPN5Y0TlACWEmCMsacpDGKM9bM#PPA225,M1
*Quelle für die 30% (in dieser Studie waren es 46%): http://www.blackwell-synergy.com/do...6.1998.tb00489.x?cookieSet=1&journalCode=jvim